Welche psychischen Auswirkungen hat die Corona-Pan

Corona und das ewige Zahlenchaos

23.02.2022

Corona Zahlen einmal anders

Im Feb. 2021 lagen die täglichen Neuinfektionen bei ca. 3.800, die Inzidenz lag bei 60! Deutschland befand sich in einem Lockdown! 

 

Die aktuellen Zahlen liegen bei 215.000 Neuinfektionen und einer Inzidenz von 1.300! Deutschland schafft am 20. März alle Maßnahmen ab! 

 

Liest man sich diese ersten beiden Zeilen einmal genauer durch, so ist wohl verständlich, dass die ein oder andere Frage aufkommt. Seit Tagen spricht man vom Rückgang der Inzidenzen, zwei aktuelle Zahlen sprechen eine andere Sprache. Zum einen die durchgeführten Tests, diese liegen bei knapp über 2 Millionen, vor einer Woche waren es noch 2,4 Millionen. Also 400.000 weniger duchgeführte PCR-Tests. Die nächste Zahl ist etwas aussagekräftiger, die der Positivquote, die ist im Vergleich zu den Tests weiter gestiegen und liegt aktuell bei knapp 46 %! So müsste man eigentlich die 400.000 weniger durchgeführte PCR-Tests mit heranziehen, 46 % davon bedeutet 184.000 Neuinfektionen im Wochenschnitt. So haben wir täglich knapp 26.000 Neuinfektionen, die wir mindestens hinzurechnen müssten. Real haben wir aber heute, 23.02.2022, nur 7.000 weniger Neuinfektionen als im Vergleich zur Vorwoche. Bereinigt man diese Zahl, so steigen real die Infizierten im Wochenvergleich um 19.000 zusätzliche Infektionen. (an einem Tag)

 

Deutschland lockert trotzdem weitreichend. Natürlich kann man die weniger schweren Krankheitsverläufe als Basis hierzu nehmen, doch wie niedrig sind diese wirklich? Schauen wir nach England oder auch nach Dänemark, steigen diese seit 14 Tagen rasant an. Da beide Länder viel eher mit der Omikron-Variante zu kämpfen hatten, ist zu vermuten, Deutschland befindet sich im Bereich der Krankenhausauslastung noch nicht am Höhepunkt. 

 

Es steht außer Frage, weitere Einschränkungen, weitere einschneidende Maßnahmen sind nicht mehr vertretbar. Die Psyche der Menschen bröckelt, die Wirtschaft lahmt. Doch sind diese aktuellen Lockerungsschritte wirklich sinnvoll? Niemand möchte weiterhin mit den Maßnahmen leben, aber möchten wir alle ab Herbst erneut wieder auf einen Winter wie den der letzten 2 Jahre zusteuern? Eine neue Herbstwelle scheint unausweichlich, die aktuell jedoch enorm hohen Infektionszahlen werden bei weitreichenden Öffnungen nicht so tief sinken können. Sprich, im Herbst werden wir einen sicherlich anderen Start in den Winter haben, vermutlich mit viel höheren täglichen Infektionen als 2021.

 

Sollte eine neue Variante währenddessen entstehen und diese auch noch schwerere Verläufe verursachen, wären wir wieder in dieser Schleife. Das Gesundheitssystem wird von Jahr zu Jahr schwächer, es kann nicht dauerhaft diesen Belastungen widerstehen. 

 

Es ist also dringend nötig, sinnvoll und strategisch zu öffnen. Es ist wichtig, einen Plan zu haben. Die Unternehmen, gerade die Hotellerie und Gastronomie, müssen auch mit dem nächsten Herbst planen können. Danach sieht es aktuell nicht aus. Was und welche Maßnahmen im Herbst vonnöten sind, das klingt wie russisches Roulette, auch wenn das gerade aktuell kein schönes Wort ist.

 

 

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