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Coronajahr Nr. 3 - Urlaubspläne der Deutschen

16.02.2022

Nach zwei durchwachsenen Corona-Jahren steigt die Reiselust bei den Deutschen enorm. Natürlich hoffen Hoteliers, Reiseveranstalter und Flughäfen auf wesentlich mehr Auslastungen und Geschäfte. Trotz allem könnten die Unwägbarkeiten der Coronapandemie erneut dafür sorgen, dass Reiseträume zunächst auch erst einmal Reiseträume bleiben.

 

Zwei Jahre mit Einschränkungen zu leben, steigert die Reiselust der Menschen in Deutschland sehr. Endlich mal wieder rauskommen und etwas anderes sehen, werden sich viele dabei denken. „Bereits jetzt ist sich mehr als jeder zweite Deutsche (57 Prozent) sicher, dieses Jahr in den Urlaub zu fahren. Dieses entspricht 27 Prozent mehr als noch vor 12 Monaten“, berichtete die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen von British American Tobacco (BAT). „Nach mittlerweile zwei Jahren scheinen sich viele Bundesbürger an diese Situation gewöhnt zu haben und durch Maßnahmen der Reiseveranstalter ein wenig Sicherheit in unsicheren Zeiten zu verspüren.“ Die Hoffnung auf höhere Umsätze und bessere Geschäfte, nach diesen zwei harten Pandemie-Jahren, wächst.

 

Rund 3.000 Personen über 18 Jahren wurden im Dezember und Januar zu ihren Reisen im vergangenen Jahr und ihren Urlaubsplänen für dieses Jahr befragt. 49 % der Befragten bestätigten, dass sie im vergangenen Jahr zumindest einmal Ihre Koffer packen konnten um zu verreisen. Im Jahr 2020 hingegen war es nur jeder dritte, der die Möglichkeit dazu hatte. „Damit ist der Wert zwar immer noch der zweitniedrigste seit der Wiedervereinigung, zeigt aber gleichzeitig auch, welch hohen Stellenwert Urlaub und Verreisen für die Bundesbürger (wieder) hat“, so die Stiftung. „Die Bürger sind coronamüde und wollen nicht mehr rund um die Uhr mit der Pandemie konfrontiert werden. Sie sehnen sich nach Sonne, Strand und Meer, wollen wieder unterwegs sein und dabei möglichst die Unsicherheit daheim lassen“, wirft der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt ein. „Die Chancen hierfür stehen gut und mit einer hohen Impfquote und weniger Infektionen werden auch Reisewarnungen und Einschränkungen zurückgehen.“

 

Reiselust nie größer als jetzt?

Laut einer Studie der FUR (Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen) ist die Reiselust der Menschen in Deutschland schon lange nicht mehr so groß wie jetzt. Trotzdem wird diese auch wieder aus Gründen bezüglich der Coronapandemie ausgebremst. Die Nachfrage wird auch in diesem Jahr nicht das Niveau der Vor-Coronazeit erreichen und geringer ausfallen. Nach einer Schätzung sollen ca. 60 Millionen Urlaubsreisen hierzulande stattfinden, das wären immerhin 10 Millionen mehr als im vergangenen Jahr.

 

Buchungszahlen steigen

Die Buchungszahlen scheinen auch wieder zu steigen, berichtete vor kurzem Branchenprimus Tui. „Wir sehen eine steigende Nachfrage, immer mehr Regierungen heben Beschränkungen auf“, sagte Tui Chef Fritz Joussen. In Deutschland rechnet man mit flächendeckenden Lockerungen. Auch an den Flughäfen ist Hoffnung zu spüren, da auch einige Reisedestinationen ihre Coronaauflagen lockern. Trotzdem kann noch nicht von einer Wiederbelebung gesprochen werden, da dafür das Reiseaufkommen noch zu niederschwellig ist.

 

Reiseziele auch 2022 hauptsächlich innerhalb Deutschlands

Deutschland bleibt auch im Pandemiejahr 2022 das mit Vorliebe gewählte Reiseziel. Ein gutes Drittel der Befragten zieht es auch in diesem Jahr in Ziele zwischen Rügen und Garmisch-Partenkirchen. In Europa stehen die Mittelmeerregionen auf der Wunschliste, wie z.B. Spanien, Italien, aber auch Griechenland, Frankreich oder die Türkei.

Bei den Fernreise-Destinationen wird ebenfalls mit geringen Zuwächsen gerechnet. Diese litten besonders unter den Reisebeschränkungen.

 

Der Urlaub im eigenen Land wird nach wie vor bevorzugt gewählt. Rund die Hälfte aller Reisen im letzten Corona-Jahr fanden in Deutschland statt. Das Niveau lag im Vor-Corona-Jahr grade einmal bei 34 %. Profitieren konnte der Tourismus in Deutschland allerdings nur im geringen Ausmaß, aufgrund verschiedener Einschränkungen wie Übernachtungsverboten in einigen Bundesländern. Messen und Großveranstaltungen fanden ebenfalls nicht statt, womit auch Gäste aus verschiedenen anderen Ländern fehlten. Gerade der Städtetourismus leidet stark darunter. „Wir rechnen damit, dass die Buchungszahlen wieder deutlich ansteigen, wenn die Regelungen gelockert werden und sich die Infektionslage bessert“, zeigte sich Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), zuversichtlich.

 

Umsätze auf dem Niveau der Vor-Coronazeit erwartet man frühestens im Jahr 2023.

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