Insolvenzen

Droht die Pleitewelle?

18.02.2021

Die Corona Pandemie belastet Unternehmen stark

Bereits der erste Lockdown trieb viele Unternehmen an ihre Grenzen. Besonders Gastronomie und Hotellerie wurden von den Lockdowns hart getroffen. Einige Unternehmen fürchten um ihre Existenz, andere mussten schon insolvenz anmelden. Wir haben recherchiert, welche großen Ketten aufgrund der Corona-Pandemie Insolvenz anmelden mussten.

 

Maredo

Maredo hatte sich im März 2020 insolvent gemeldet. Zunächst wurde 13 von 35 Steakhäusern geschlossen. Im Dezember 2020 wurden dann die Mietverträger aller Filialen gekündigt. Ein kleines Team der Mitarbeiter wird sich um die weitere Abwicklung der Insolvenz kümmern, der Rest wurde entlassen und freigestellt. Zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags soll Maredo rund 950 Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt haben. In einem Brief an die Mitarbeiter gab Maredo an, dass das die fehlenden November- und Dezemberhilfen, die Maredo nicht erhalten hat, die Situation verschärft haben.


Galeria

Bereits Anfang 2020 musste GALERIA Karstadt Kaufhof ein sogenanntes Schutzschirmverfahren einleiten und eine harte Sanierung mit Filialschließungen vornehmen. Ein halbes Jahr später, im September 2020, wurde das Insolvenzverfahren betreffend die Galeria Karstadt Kaufhof GmbH aufgehoben und das Unternehmen arbeitete wieder komplett in Eigenregie. Nun droht dem Unternehmen nicht einmal ein Jahr später eine zweite Insolvenz. Um dies zu verhindern wurde das Unternehmen mit einer Staatshilfe in Höhe von 460 Millionen Euro gerettet.

 

Vapiano

Vapiano stellte am 01.04.2020 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Bereits vor der Corona-Pandemie schwächelte das unternehmen. Als dann 230 Restaurants weltweit geschlossen werden mussten fehlten den Unternehmen nach Aussagen des Managements gegenüber „Tagesschau.de“ rund 37 Millionen Euro. Ex-Vapiano-Vorstandsmitglied Mario C. Bauer soll aber nach der Corona-Pandemie einen kleinen Neuanfang mit einigen Vapiano Filialen planen.


Esprit

Auch der Modekonzern Esprit musste sich mit mehreren seiner deutschen Gesellschaften durch ein Schutzschirmverfahren retten. Städte und Geimeinden erließen Esprit die Gewerbesteuer und auch Lieferanten und Vermieter kamen Esprit stark entgegen. Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens schloss Esprit circa die Hälfte seiner Geschäfte, lediglich 50 blieben übrig.

 

Appelrath-Cüpper

Im April 2020 musste auch das Modehaus Appelrath-Cüpper Insolvenz anmelden. Laut CEO Lothar Schäfer, liefen die Monate Januar und Februar 2020 gut und der Lockdown im März 2020 sei für die Insolvenz verantwortlich. Ende 2020 konnte das Unternehmen das Insolvenzverfahren aber erfolgreich abschließen. Die 16 Filialen werden fortgeführt und auch die meisten Arbeitsplätze konnten erhalten werden.

 

Diese Unternehmen sind allerdings nur die bekanntesten Beispiele. Gewiss werden auch eine Vielzahl kleiner Restaurants und Hotels Insolvenz anmelden müssen und sicherlich gibt es aktuell auch noch sogenannte "Zombie-Firmen", welche ebenfalls folgen werden. Welche wirtschaftlichen Ausmaße die Corona Pandemie tatsächlich hat, wird sich zeigen. Auffällig ist aber das Großunternehmen wie Galerie großzügig vom Staat aufgefangen werden, während kleinere Betriebe monatelang auf die versprochenen Hilfen warten mussten.

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