Gastgewerbe protestiert 900x600

Hotelketten machen auf prekäre Lage der Hotellerie aufmerksam

16.04.2021

Für die Hotellerie ist es kurz vor 12

Einige Hotelketten mussten aufgrund der Einbußen durch die Corona Pandemie und den andauernden Lockdown bereits einzelne Häuser verkaufen. So gab beispielsweise Maritim am 15.04 bekannt, sogenannte „Hotel-Notverkäufe“ vornehmen zu müssen, um das Überleben des Unternehmens als Ganzes zu sichern
Dies ist allerdings lange kein Einzelfall. Auch die Hotelkette Centro musste im Jahre 2020 bereits 13 Standorte verkaufen.

 

Vertreter der Hotellerie verschaffen sich Gehör

Bei einer Pressekonferenz in Köln haben mehrere große Hotelketten, darunter Dorint, Dormero Hotels, Gorgeous Smiling Hotels, Centro Hotels, Lindner Hotels und Althoff Hotels die Corona-Strategie der Regierung kritisiert. Fokus der Kritik lag auf den “Ungleichheiten bei den Rettungsprogrammen” für existentiell belastete Betriebe mit mehr als 250 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro und/oder einer Jahresbilanzsumme von mehr als 43 Millionen Euro.
Sie forderten eine bessere Unterstützung und sinnvolle Maßnahmen.

 

Dadurch das die Hilfsgelder der Überbrückungshilfe III bei den Verbundunternehmen auf drei Millionen Euro pro Monat gedeckelt sind, können die großen Hotelketten, die sonst einen Jahresumsatz im dreistelligen Millionenbereich hätten, nur einen minimalen Teil ihrer Fixkosten decken.

 

Hotellerie wird zum "Sonderopfer" der Pandemie

Ein erhöhtes Infektionsgeschehen in Hotels sei auch laut Experten nicht gegeben, kritisierten die Unternehmen. Dorint Vetreter Dirk Iserlohe prangerte an, dass die Hotellerie zum „Sonderopfer“ der Pandemie gemacht werde.

 

Darüber hinaus kritisierten die Hoteliers, dass auf die Hilfsgelder zu lange gewartet werden müsse.


Die Branchenvertreter schilderten bei der Pressekonferenz nacheinander ihre Situation und alle verzeichnete erhebliche Umsatzeinbuße, die durch die Überbrückungshilfe nicht ausgeglichen werden. Dirk Iserlohe betonte, dass es für kein Unternehmen möglich war, genug Rückstellungen zu bilden, um diese Krise zu überleben. Je größer das Unternehmen ist, desto größer sei auch die Gefahr einer Insolvenz.

 

Droht eine Verschärfung des Fachkräftemangels?

Neben den finanziellen Nöten äußerte Monika Gommolla, Inhaberin der Hotelkette Maritim, auch die Sorge, nach der Pandemie nicht mehr genügend qualifiziertes Personal zu haben. Aufgrund der andauernden Kurzarbeit würden sich nun viele Mitarbeiter Jobs in anderen Branchen suchen. Dies ist für die Hotellerie besonders verehrend, da die Branche bereits vor der Pandemie unter dem Fachkräftemangel litt.

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