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Lockdown-Branchen leiden unter Mitarbeiterverlust

30.04.2021

Das Coronavirus ist uns nicht nur im privaten Bereich ein riesiges Verhängnis. Hauptsächlich leidet die deutsche Wirtschaft unter der Pandemie.

Besonders betroffen sind Branchen wie Tourismus, Gastronomie und Hotellerie, denn hier besteht nicht nur das Problem, dass keine Einnahmen getätigt werden können, sondern auch ein ganz anderes...


Die Befürchtung, dass diese Branchen ihre Mitarbeiter verlieren, wird in der Pandemie immer mehr zum Trend. Verständlicherweise!

Jeder einzelne von uns, der in einer Lockdown-Branche tätig ist, wird sich zukünftig Gedanken darüber machen oder hat es vielleicht auch bereits getan, nicht nur ein Arbeitsplatzwechsel in Betracht zu ziehen, sondern gar gleich die Branche zu wechseln.


Sollte dieses Szenario zunehmend der Fall sein, was nicht ganz unrealistisch ist, so lange wie sich die Pandemie zieht, endet es für diese Branchen in einem Desaster.

 

Versetzen wir uns einmal in die Lage eines Gastronoms oder Hoteliers. Wie soll zukünftig der Betrieb wieder aufgenommen werden, wenn die Mitarbeiter dazu fehlen?

Leider sind grade der Tourismus, die Gastronomie und Hotellerie wesentlich unattraktive Branchen während dieser verkorksten Zeit. Grund dafür ist aber nicht der Arbeitsbereich an sich, sondern schlicht und ganz klar die aktuellen Umstände. Keine schwarzen Zahlen bedeuten hier keine Perspektive. Hauptargument bei befragten Arbeitnehmern ist die Sicherheit im Job. „Viele von ihnen haben Angst, wie es in den nächsten Monaten weiter geht, und sehnen sich nach Sicherheit“, sagt ein Berater der Bremerhavener Arbeitsagentur.

 

Wie stark zum Beispiel die Hotellerie von der Corona Pandemie betroffen ist, zeigt eine Statistik aus dem Jahr 2020 zum Thema Kurzarbeitergeld im Hotel- und Gastgewerbe.

Wie folgenschwer die Branche tatsächlich betroffen ist, verdeutlicht das Ergebnis der Umfrage.


Bereits bis zum August 2020 haben gut 79,8% der Betriebe Kurzarbeitergeld beantragt, um Ihre Mitarbeiter halten zu können. Von den befragten Unternehmen wurden jedoch auch 67% der Mitarbeiter wieder aus der Kurzarbeit zurückgeholt (zusammen). Ursache dafür ist vermutlich der kurze Zeitraum, in denen das Reisen zumindest innerhalb Deutschlands unter Auflagen wieder möglich war.


Trotzdem aussagekräftige Zahlen sind die notwendigen Entlassungen mit 30%. Zu beachten ist, dass hier vom Stand August 2020 die Rede ist. Die zukünftig geplanten Entlassungen liegen zu diesem Zeitpunkt bei 24%. Inwiefern sich die Zahlen bis heute verändert haben, ist noch nicht abzusehen. Fakt ist jedoch, dass die Umfrage ein Beleg dafür ist, dass es dieser Branche mehr schlecht als recht geht. Dass sich die Mitarbeiter Gedanken darüber machen das Berufsfeld zu wechseln, ist somit schwer vermeidbar.

 

Aber wenn schon der berufliche Werdegang umgekrempelt wird, muss bedacht werden, in welche Branche ein Wechsel Sinn macht. Vor allem, ob die neue Branche Krisensicher ist!

 

Beliebte Branchen, in die gewechselt werden, sind unter anderem Behörden, medizinische Einrichtungen und sonstige. Grade staatliche und behördliche Einrichtungen sind in der Pandemie ein besonderer Anreiz dazu wieder geregelt sein Geld zu verdienen, da diese logischerweise in dieser Zeit nicht gelegentlich sondern besonders gefragt sind. Ein nettes Beispiel für eine Behörde ist das deutsche Gesundheitsamt, denn hier wird aktuell jede Unterstützung benötigt, damit die Abfertigung der Infizierten nicht im völligen Chaos endet. ABER VORSICHT! Es gilt nach wie vor, Chancen zu nutzen aber nichts zu überstützen!

 

Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist aktuell die Systemrelevanz eines Betriebes oder einer Branche. Kurz erläutert bedeutet Systemrelevanz eine bedeutende volkswirtschaftliche und infrastrukturelle Rolle in einem Staat.


Wer sich mit seinem Arbeitsplatzwechsel in solch eine Branche begibt, kann sich sicher sein, dass die anfallende Arbeit geregelt und normal weitergeführt wird und dementsprechend auch vergütet wird, was nicht bedeuten soll, dass es zwingend ratsam ist in diese Branchen zu wechseln, denn bei der Berufswahl spielen persönliche Ansprüche eine große Rolle.

 

David Vitrano, Geschäftsführer der E-Recruiting-Tochter von XING, äußert nach einer abgeschlossenen Umfrage: "Generell erleben wir die Pandemie als einen Katalysator, der Entwicklungen beschleunigt und schonungslos offenlegt, wenn etwas nicht läuft oder Menschen unzufrieden sind. Dabei stellen sich auch immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Frage, ob ihre berufliche Tätigkeit sinnhaft ist. Der eigene Job muss zum Leben passen und der Arbeitgeber auch, denn wie dieser in Pandemie-Zeiten mit den Angestellten umgegangen ist, wird sehr genau bewertet und kann auch dazu führen, dass man sich nach einer neuen Stelle umschaut."

 

Fazit ist, Branchen wie Tourismus, Hotellerie und Gastronomie etc. laufen Gefahr auszusterben. Mitarbeiterverluste, Einbußen... was kommt noch?

Fakt ist, wir alle versuchen diese Zeit bestmöglich zu überstehen. Aber das gelingt nicht, wenn ein Betrieb oder eine Branche unter solchen Umständen von der Bildfläche verschwindet.
Für viele Menschen ist eine Perspektive wichtig, mindestens genauso wichtig wie für die zahlreichen Unternehmer in diesen Branchen.
Eine Perspektive muss hier allerdings erst einmal völlig neu geschaffen werden um das Aussterben dieser Branchen zu vermeiden.


Leichter gesagt als getan!

 

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