2020 verzeichnete die Hotelkette Motel One zum ersten Mal in der Firmengeschichte einen Verlust.
Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 sind wie in der gesamten Branche auch bei Motel One die Umsätze ab März 2020 eingebrochen. Durch ein striktes Kostenmanagement, Kurzarbeit und Gehaltsverzicht des Managements federte die Hotelkette diese zwar etwas ab, verzeichnete aber dennoch nach dem ersten Halbjahr 2020 einen Verlust in Höhe von 51 Millionen Euro ab.
Die durchschnittliche Auslastung sank von 75% auf 31%. Dennoch blickte Motel One positiv in die Zukunft.
„Die wieder steigenden Auslastungen unserer Hotels und das Feedback der Gäste stimmen uns optimistisch. Dennoch müssen wir davon ausgehen, dass bis mindestens Mitte nächsten Jahres weitere Verluste und Liquiditätsabflüsse zu verkraften sind. Wir sind dank unserer Rücklagen auch für diese zweite Phase der Krise gut aufgestellt und werden mit unserer starken Plattform auch die sich bietenden Wachstumschancen konsequent nutzen.“ So Dieter Müller, Gründer und CEO der Motel One Group.
Im dritten Quartalsbericht wird der Quartalsverlust auf 19 Millionen Euro betitelt. Diese Zahl ergibt sich aus dem Vergleich des diesjährigen Quartalverlustes von 11 Millionen Euro mit dem Gewinn in Höhe von 20 Millionen Euro im Q3 2019.
Die Auslastung lag im Zeitraum zwischen Juli und September bei 35%, im Vorjahr waren es ganze 75%, was einen Rückgang von 40% bedeutet. Ohne die DACH-Region und Paris, welche die Zahlen maßgeblich stabilisiert haben, wäre die Auslastung noch geringer geworden, da die sonstigen europäischen Länder den Großteil der Zeit im Lockdown waren und so lediglich einstellige Auslastungen erzielen konnten.
In seinem Quartalsbericht zeigt sich das Unternehmen von der Regierung enttäuscht, da die Zeit nicht genutzt wurde, um „das Gesundheitswesen mit zusätzlichen Pflegekräften und der Digitalisierung der Gesundheitsämter besser aufzustellen“.
Darüber hinaus betont das Unternehmen, dass das Virus uns auch mindestens 2021 noch begleiten wird und daher gelernt werden müsse mit dem Virus zu leben. Wie die gesamte Hotellerie hat auch Motel One viel in Hygienekonzepte investiert und betont, dass die Hotellerie kein Infektionsherd sei.
Dennoch ist sich das Unternehmen sicher, dass die Hotellerie nach der Pandemie wieder eine Branche mit guten Wachstumsperspektiven sein wird.
