Der Punkt Nachhaltigkeit ist in der Hotellerie mittlerweile ein wichtiges und spannendes Thema. Was sich vorher zu einer Art Trend entwickelt hat, wird nun ein kaum wegzudenkender Bestandteil der zukunftsorientierten Hotellerie. Die Nachfrage nach einem nachhaltigen Hotelbusiness steigt stetig und ist immer mehr gefordert.
Horst Krebs, Hotelbesitzer des laVital in Wesendorf wurde zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz in seinem Hotel interviewt und zeigt Einblicke wie dieses Thema umgesetzt wurde.
Herr Krebs, Sie sind bereits seit Jahren sehr aktiv im Bereich Nachhaltigkeit im laVital in Wesendorf, was genau haben Sie gemacht und werden Sie machen?
"Vor ca. zehn Jahren war mir klar, dass jeder seinen Beitrag leisten muss, im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch aus Überzeugung. Wir haben uns 2010 mit einem nicht unerheblichen Kostenaufwand an unsere Biogasanlage//Nahwärmenetz Wesendorf angeschlossen. 2014 installierten wir dann ein BHKW mit 20 kW. Mit dieser Maßnahme konnten wir unseren gesamten Wärmebedarf in der Zeit von Mai bis Oktober abdecken und unsere Stromabnahme um ca. 60.000 kWh aus dem öffentlichen Netz reduzieren.
In 2017 kam dann eine PV Anlage mit einer Nennleistung von 91 kWp hinzu. Den Strombezug aus dem öffentlichen Netz konnten wir damit um weitere ca. 80.000 kWh Strom reduzieren. Im Jahre 2019 haben wir unser Energiekonzept optimiert, durch die Anschaffung eines 30 kW großen Batteriespeichers.
In diesem Jahr sind folgende Maßnahmen geplant:
- Erweiterung der PV Anlage um ca. 200 kWp und ein Batteriepufferspeicher.
- Ein Ladepark mit acht 22 kW und zwei 50 kW Schnellladesäulen"
Darüber hinaus betreiben Sie Ihren Fuhrpark fast ausschließlich mit E-Autos, was hat Sie dazu bewogen und welche Vorteile versprechen Sie sich?
"Zu einer klimafreundlichen und nachhaltigen Gestaltung meines Unternehmens gehört es für mich ebenfalls dazu, auch im Bereich Mobilität klima- und ressourcengerecht zu handeln. Hier war für mich klar, dass unser Leitgedanke der Nachhaltigkeit nicht vor der Haustür aufhört.
Der selbsterzeugte, umweltfreundliche Strom betreibt unsere E-Autos, was wiederum einen Beitrag zur CO2 Einsparung leistet, aber gerade auch in der aktuellen Situation einen positiven wirtschaftlichen Faktor, eine gewisse Unabhängigkeit und damit Versorgungssicherheit darstellt.
Mit der Schaffung der nötigen Infrastruktur vor unserem Hotelbereich profitieren nicht nur wir oder unsere Mitarbeiter davon, wir geben damit auch unseren Kunden und den Menschen in der Region die Möglichkeit, umweltfreundlich zu tanken und damit einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und dem Schutz des Klimas zu leisten."
Nachhaltigkeit ist ja das Thema der Zukunft, was glauben Sie, in welche Richtung geht es?
"Ich denke, dass wir alles das, was unserer Erde und den Menschen schadet, korrigieren müssen!
Hierzu ist jeder Einzelne, der Verantwortung trägt, verpflichtet.
Klima- und Umweltkrisen sind bereits bittere Realität. Die Rohstoffressourcen werden zunehmends knapper, gesunde Ökosysteme, unsere Lebensgrundlage, verschwinden nach und nach........
Die Richtung für mich ist ganz klar: Jeder von uns kann und muss etwas tun, um nicht zuletzt seine eigene Lebensgrundlage zu erhalten und dafür setze ich für mich und mein Unternehmen auf klimaneutrale, erneuerbare Energien und wenn möglich auf 100% Autarkie."
Horst Krebs, das laVital sowie das ganze Team bilden ein Vorbild im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Zukunftsorientiert tragen sie zu diesem enorm wichtigen Thema bei.
