Prognose 2022

Prognose - noch ist alles drin

13.10.2022

Deutschland zwischen Hoffen und Bangen.

 

Mit zunehmend kälteren Temperaturen wächst die Angst in Deutschland vor einer Gasmangellage. Sicher ist, sollte es ein harter Winter werden, dann reicht unser Gas nicht! Sollten die Temperaturen sich zu einem eher milden Winter entwickeln, sieht es aktuell so aus, als würde Deutschland über den Winter kommen. Ein weiterer wichtiger Baustein ist das Energie sparen! Hier zeigt sich ein eher ernüchterndes Bild, denn vom Sparen sind die Deutschen weit entfernt. 10% mehr Verbrauch im September lassen die Sparziele der Bundesregierung in weite Ferne rücken. 

 

Die Gaspreisbremse, die Einmalzahlungen, alles Instrumente, die den Bürger entlasten sollen, Anreize zum sSparen sind es nicht! Natürlich gilt es für die Politik Panik zu verhindern, und auch die aktuell eher schlechten Wahlergebnisse der Regierungsparteien, mit Ausnahme der Grünen und der AFD (natürlich keine Regierungspartei), machen es nicht einfacher. Doch, solche Gründe tragen nicht zu einer realen Informationspolitik bei. Der Deutsche fühlt sich sicherer, unter Umständen ein fatales Signal. Durch eine Kommunikationspolitik der Masche "Es wird schon gehen", oder "Wir schaffen das", wird ein falsches Bild suggeriert. Die Lage ist ernster, als man versucht, es den Menschen zu verkaufen. 

 

Doch es ist bei weitem nicht nur die Gassituation, die bedenklich ist, viele weitere Faktoren rücken zu sehr nach hinten, ohne dass diese noch wahrgenommen werden. Die Inflation ist auf einem Allzeithoch, die Preise erhöhen sich in einer bisher nicht gekannten Art und Weise. Wir alle wissen, die Inflation wird sehr pauschal berechnet, entscheidender sind aber die Preise, die unser tägliches Leben bestimmen, diese sind aktuell auf einem ganz anderen Stand. Nimmt man z.B. nur die Bereiche Energie und Lebensmittel, so befindet sich die Teuerungsrate bei unglaublichen 25%! Somit kann die generelle Inflation kaum als Rechenmuster zu Rate gezogen werden. 

 

Neben der Inflation müssen uns vor allem auch Themen wie Bildung, Gesundheit, Steuern und Verkehr beschäftigen. Im Moment stehen durch die aktuelle Lage eben nur wenige Baustellen im Fokus, dahinter verbergen sich aber weitaus perspektivischere Probleme. Durch die aktuelle Krise im Bereich Energie und Inflation droht der Industriestandort Deutschland großen Schaden zu nehmen, ganze Industriezweige drohen wegzubrechen. Der Motor Deutschlands kommt ins Stottern! 

 

Für die Hotellerie und Gastronomie bedeutet das alles, weniger Gäste, weniger Möglichkeiten Preise zu erhöhen und ein weitaus geringerer Nettoerlös. Sprechen viele davon, die Buchungszahlen nähern sich der Vorcoronazeit, ist es ein schwacher Trost, wenn am Ende des Tages nicht übrig bleibt, davon! Real betrachtet, müssten die Zahlen um ca. 25% höher ausfallen, davon ist die Branche aber weit entfernt! 

 

Nimmt man all diese Faktoren zusammen und versucht daraus eine Modelrechnung für 2023 darzustellen, ist es zum einen enorm schwierig auf Grund der zu vielen Variablen, zum anderen können zukünftige Geschehnisse wegen Ihrer Unvorhersehbarkeit nicht mit eingerechnet werden.

 

Im Grunde gibt es drei Szenarien, die aller Wahrscheinlichkeit her am ehesten eintreffen können. 

 

Szenario 1: Deutschland bekommt einen milden Winter, Russland und die Ukraine unterzeichnen ein Waffenstillstandsabkommen, die Inflation sinkt wieder unter die 10% Marke und Deutschland kommt ohne große Probleme durch den Winter. Dieses Szenario begründet sich durch rein hypothetisch angenommene Werte. Es ist mehr ein Wunschdenken als ein berechnetes Szenario. Möglich ist es aber!

 

Szenario 2: Eher ein Szenario, welches sich aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ergibt. Gaspreisbremse, Einmalzahlungen, Wirtschaftshilfen, alles Dinge, die während Corona bereits realisiert worden sind. Die Ergebnisse brachten eine kurzfristige Entlastungsphase, perspektivisch war vieles davon ein Desaster. Eine Gaspreisbremse ist kein Allheilmittel, es soll und darf nur kurzfristig entlasten. Das Risiko der Gaspreisbremse ist eindeutig ein irreales Vermitteln eines Gedankens "Jetzt kommen wir klar"! Die Gaspreisbremse wird nur in Verbindung mit einer enormen Sparbereitschaft perspektivisch für Entlastung sorgen können. Führen die subventionierten Preise zu einem erhöhten Gasverbrauch, hätte diese Maßnahme Ihr Ziel völlig verfehlt! Das Ergebnis, trotz niedriger Preise und einem horrenden Hilfspaket stände Deutschland im Winter ohne Gas da! Die psychologische Wirkung würde völlig verpuffen, Sorgen und Ängste würden größer werden, und, Preise würden weiter steigen! Durch die bereits stark angegriffene Wirtschaft würden Investitionen ausbleiben, die Konsumlust auf null fahren, reihenweise Pleiten würden die Deutschen durch den Winter begleiten. Der Wohlstandverlust wäre auf Jahre nicht mehr aufzufangen! Auch die Zahl der Arbeitslosen würde sich in kurzer Zeit enorm erhöhen. Ganze Industriezweige würden wegbrechen und einzelne Branchen würden komplett verschwinden. Ein Horrorszenario! 

 

Szenario 3: Wir gehen aktuell alle davon aus, Putin ist vernünftig und lässt den Ukraine Konflikt nicht weiter eskalieren. Sollte dieses aber nicht eintreffen, droht Europa eine Katastrophe! Eine nukleare Auseinandersetzung würde Europa zerstören, ohne Wenn und Aber! In diesem Fall sind die anschließend folgenden Szenarien nicht absehbar, die Welt würde sich innerhalb weniger Tage komplett verändern, alles würde auf null zurückgestuft. Die Wahrscheinlichkeit einer nuklearen Auseinandersetzung ist aktuell zum Glück nicht absehbar, völlig auszuschließen ist diese jedoch nicht! 

 

Wir sehen, in der Summe hängt fast alles von den nächsten Wochen, Monaten ab. Wir alle müssen verzichten, Energie sparen und uns alle auf Grundwerte wie Wertschätzung, Loyalität, Gemeinschaft, Bescheidenheit konzentrieren, die Politik muss endlich aufhören nur zu agieren, Sie muss wieder in den Stand des Reagierens kommen und, ein paar glückliche Umstände müssen uns durch den Winter begleiten! Schaffen wir es nicht, droht unserer Gesellschaft ein langer, anhaltender Bruch und ein Wohlstandverlust, den wir in den nächsten 10 Jahren nicht mehr aufholen können!

Weiterempfehlen