«Die Stimmung des Gastgewerbes hat sich trotz guter Buchungszahlen für die anstehende Saison in vielen Destinationen wieder deutlich verschlechtert», erklärte am Montag der Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, Björn Ipsen.
«Die Betriebe blicken vor allem pessimistisch in die Zukunft», sagte Ipsen.
Das hat vor allem mit der extrem hohen Infaltion zu tun. Preise im Bereich Energie und Nahrungsmittel schießen in die Höhe, Fachkräftmangel ist nach wie vor ein bestimmendes Thema, und auch die undurchsichtige Situation rund um Corona trüben das Bild einer eigentlich gut gebuchten Sommersaison.
«Damit sie sich sicher aufstellen können, bedarf es seitens der Tourismuspolitik weiterhin gezielter Unterstützung und Förderung für Innovationen wie beispielsweise für Digitalisierung und Klimaneutralität», sagte Ipsen.
Dabei sieht es im nördlichsten Bundesland noch sehr gut aus, einige Regionen klagen bereits jetzt und sehen sich einer eher schwachen Sommersaison ausgesetzt. Der Mensch spart an allen Ecken und Kanten, hier ist vor allem Urlaub und Freizeit das erste Sparziel in diesem Jahr. Erschwerend kommt auch das Fernreisefieber dazu, sehr viele Deutsche fahren diesen Sommer nicht wie gewünscht in deutsche Ferienregionen, sondern suchen das Ziel in Spanien, der Türkei, Griechenland oder Italien. Auch die bis dato in 2022 guten Auslastungen der Hotels lassen keine großen Spielräume zu. Umsatz ist das eine, Nettoerlös das andere und viel wichtigere Thema. Die hohen Kosten fressen den Erlös teilweise auf. Unter dem Strich bleibt nicht viel übrig.
In der Summe steht die Gastro- und Hotelbranche vor einem extrem herausfordernden 2. Halbjahr 2022. Ab Herbst wird sicher der ein oder andere neu rechnen müssen, eine wirtschaftliche Sicherheit ist in zeiten von so vielen Krisen nicht gegeben. Zu erwarten sind auch weiter steigende Preise und vor allem keine Entspannung in den entscheidenden Punkten wie Inflation, Krieg und Corona.
