Aktuell sinken die Zahlen, die Inzidenz liegt knapp unter 60. Bis auf 35 muss Sie runter, sagt die Politik. Geht das überhaupt? Manch einer ist dort skeptisch, wie z.B. Michael Meyer-Hermann, Immunologe aus Braunschweig. Er sagt: "Es ist mit den aktuellen Maßnahmen kaum möglich diese Schwelle zu unterschreiten". Die Wirtschaft rennt Herrn Altmaier die Bude ein, Öffnungsstrategien werden erwartet. Doch was würde passieren, wenn wir jetzt rasch lockern würden?
Wissenschaftler sind sich einig, bei Lockerungen hätten wir nach Ostern eine gewaltige dritte Welle zu bekämpfen, die eventuell in den Ausmaßen noch einmal alles Bisherige überbietet. Genug Impfungen bis dahin sind schier unmöglich. Doch was soll nun gemacht werden? Menschen werden ungeduldiger und auch psychisch labiler und anfälliger, weitere Monate in einem Lockdown sind für die Wirtschaft und auch für die Gesellschaft schwer vorstellbar. Doch umgekehrt wäre ein weiterer Lockdown nach Ostern ebenso dramatisch, denn dann würde sicher der Sommer auf dem Spiel stehen.
Szenarien die einem nicht wirklich Mut machen. Ist es eine Momentaufnahme? Nein, sicher nicht, denn es ist einfach zu lange nichts passiert. Bereits im letzten Jahr hätten die Weichen gestellt werden müssen, man hätte Strategien erarbeiten oder ausbauen müssen. Ideen waren genug da, doch die Politik hat Fehler gemacht. Diese heute zu bereinigen ist schwer und birgt ein großes Risiko. Im Gesellschaftsspiel "Mühle" würde man so etwas als Zwickmühle bezeichnen.
Und genau darin stecken wir. Lockerungen führen zwangsweise wieder zu höheren Infektionen, in Verbindung mit den Mutanten zu sicherlich stärker ansteigenden als in der Vergangenheit. Einen Lockdown weitere Monate bis schätzungsweise Pfingsten würde die Wirtschaft und die Menschen in größere Not bringen, wirtschaftlich, gesundheitlich und psychisch.
Es ist ein Dilemma und wir werden sicherlich noch einige Zeit mit diesem leben müssen. Doch auch jetzt gilt, die gleichen Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen, denn sonst endet dieses Szenario nie. Die Virusmutationen gefährden den Impfstatus und eine weitere Verbreitung fördert wiederum das Virus sich zu neuen Mutationen zusammen zu setzen. Sollte dieses der Fall sein, wären auch die Immunität der Impfungen nicht mehr sicher gestellt. Man müsste nochmals von vorne beginnen.
