Wie aussagekräftig ist die Anzahl der Neuinfektion

Wie aussagekräftig ist die Anzahl der Neuinfektionen wirklich?

22.01.2021

Anzahl der Neuinfektionen sinkt,

jedoch ist diese Zahl nicht das einzige Kriterium, das zur Beurteilung der Lage herangezogen werden sollte. Betrachtet man nicht auch die Anzahl der getesteten Personen und die Positivenquote, hat diese nämlich nur eine sehr geringe Aussagekraft.

 

Anzahl der Tests hat Auswirkungen auf die Neuinfektionen

"Die Zahl der Neuinfektionen ist nur so hoch, weil mehr getestet wird.", ist ein Satz der besonders bei Querdenkern beliebt ist. Einige versuchen in sozialen Medien sogar ihre Mitbürger auf sich unter keinen Umständen testen zu lassen, um so einen Anstieg der Zahlen zu verhindern.

 

Diese Logik erinnert fast schon an Donald Trump, der bei der kürzlich erfolgten Präsidentschaftswahl dazu aufforderte die Wahlstimmen nicht weiter auszuzählen, um sich so nicht der Realität und seiner Niederlage stellen zu müssen.

 

Positivenquote als wichtiges Indiz

Um dieser vermeintlichen "Logik" entgegenzuwirken macht es also durchaus Sinn, sich noch weitere Zahlen als nur die Neuinfektionen anzusehen.

 

Beispielsweise wurden in der zweiten Kalenderwoche des neuen Jahres 67.396 Menschen weniger getestet als in der Woche zuvor.

Daher ist es auch wenig überraschend, dass die Anzahl der Neuinfektionen ebenfalls niedriger ausfiel.

 

Die Positivenquote ist zwar ebenfalls rückläufig, aber immer noch erschreckend hoch. Während sie in der ersten Kalenderwoche 2021 bei 12,76% lag, sank sie in der Woche danach auf 10,5%.

 

Kein Grund zum Aufatmen

Rechnet man sich aus, wie hoch die Anzahl der Neuinfektionen bei einer Positivenquote von 10.5% wäre, wenn man statt knapp 1.150.000 Menschen 3.000.000 testen würde, so merkt man, dass die Lage alles andere als entspannt ist.

 

Erschwerend kommen noch die deutlich infektiöseren Virusmutationen hinzu. Schaffen die Mutationen es sich noch weiter auszubreiten, so würden die Zahlen innerhalb weniger Wochen wahrscheinlich explodieren.

 

Daher ist es aktuell trotz der sinkenden Zahl der Neuinfektionen immer noch wichtig sich und andere zu schützen, indem man die Anzahl der Kontakte auf das Notwendigste reduziert und auf Abstand und Hygiene achtet.

 

 

 

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