Brauerei pleite Insolvenz

25 Prozent der Brauereien von Insolvenz bedroht

16.04.2021

Lockdown wirkt sich auch auf die Brauwirtschaft aus

Das Gastgewerbe befindet sich nun seit fast sechs Monaten im Lockdown und dies hat auch auf die deutsche Brauwirtschaft verheerende Folgen.


Einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) zufolge sehen mittlerweile 25 Prozent der Brauereien ihre Existenz gefährdet. Dies betrifft die gesamte Branche, unabhängig von der Größe der einzelnen Brauereibetriebe. Der Umsatz der Brauereien von Januar bis einschließlich März 2021 sank laut der aktuellen Betriebserhebung des DBB um durchschnittlich 33 Prozent. Neben den Umsatzeinbußen mussten Unternehmen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken oder sogar entlassen.


Am meisten betroffen sind Brauereien, die einen hohen Gastronomieanteil haben. Teilweise werden Umsatzrückgänge von bis zu 85 Prozent verzeichnet. Auch Brauereien, die ihr Bier hauptsächlich über den Handel vertreiben, können die schweren Verluste im Gastronomiegeschäft darüber nicht ausgleichen, auch weil die Margen im Handel vergleichsweise gering ausfallen.


Die Umfrage zeigt, dass das Schicksal der Brauereien unweigerlich mit dem Schicksal der Gastronomie verbunden ist.

Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes Holger Eichele betont, dass es so einen Umsatzeinbruch in der deutschen Brauwirtschaft seit Ende des zweiten Weltkrieges nicht mehr gegeben habe.

„Nach fast sechs Monaten Dauerlockdown sind das Gastronomiegeschäft und Teile des Exports vollends zusammengebrochen, eine Erholung des Marktes ist nicht in Sicht, weil jede Perspektive fehlt. Die Umsatzverluste der Braubranche summieren sich mittlerweile auf historische Größenordnungen“, so Eichele.


Ebenso wie die Hotellerie kritisiert auch das Brauereigewerbe die Hilfen als unzureichend. Nur drei Prozent der Befragten, die die Überbrückungshilfe III beantragt haben, haben sie auch schon vollständig ausbezahlt bekommen. Nur etwa 64 Prozent der befragten Betriebe haben das beantragte Kurzarbeitergeld vollständig ausgezahlt bekommen.
Die November- und Dezemberhilfen haben deutlich weniger als die Hälfte der Betriebe wie beantragt erhalten.


Die befragten Brauereien wünschen sich eine klare Öffnungsperspektive für Gastronomie und Veranstaltungen und fordern progressive Testkonzepte.
Bereits im Februar verfassten mehr als 300 Brauereien einen Offenen Brief, um auf die angespannte Lage der Branche aufmerksam zu machen.

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