Zeitenwende

Hotellerie und Gastronomie vor der Zeitenwende

08.02.2023

(Autor: Michael Maus)

Ein halbes Jahrhundert lebe ich nun auf diesem blauen Planeten. Klar, nicht alles war einfach, nicht immer ging es geradeaus, aber die letzten 3 Jahre übertreffen so ziemlich alles vorher Dagewesene um ein Vielfaches. 

 

Ich liebe meinen Job, mag es zu schreiben und natürlich, Menschen zu begeistern. Doch dieser Wunsch bleibt in den letzten Jahren oft der Vater des Gedankens. Begeisterung hält sich aktuell in Grenzen, Menschen zu begeistern wird, ehrlich gesagt, immer schwieriger. Noch nie habe ich diese "Scholzsche" Zeitenwende so verinnerlicht. Begriffe, die vor 3 Jahren noch einen positiven Gedanken hatten, werden heute mit negativen Gedanken behaftet.

 

Ich war früher stolz darauf ein Querdenker zu sein, heute muss man sich ja fast schämen, benutzt man dieses Wort. Oder nehmen wir das Thema Impfen, ehrlich, ich bin noch nie ein großer Freund davon gewesen. Habe immer Wert auf die natürliche Stärkung des Immunsystems gesetzt und versucht zu vermeiden mich gegen jedes Virus impfen zu lassen. Heute ist ein Impfgegner fast schon ein politisch Verfolgter, ein Mensch der sich nicht gesellschaftsfähig verhält!

 

Krieg, für mich ein Wort der Vergangenheit, ein Wort aus alten Zeiten, heute leider wieder aktueller als je zuvor.

 

Alles in allem eine komische Welt in der wir da aktuell leben. Doch was bedeutet das alles für Zukunft meiner Branche, der Hotellerie und Gastronomie. Die vielbeschworene "Zeitenwende" stellt Hoteliers und Gastronomen vor gewaltige Herausforderungen, aus dem Gastgeber aus Leidenschaft, ist ein Gastgeber, der leiden muss geworden. 36 Monate Planungslosigkeit, 36 Monate Unterlassertum (im Gegensatz zu Unternehmertum), 36 Monate, die alles an Reserven der hart zusammengesparten Vermögenswerte quasi vernichtet hat. Unternehmer, die auf die Hilfsleistungen des Staates angewiesen waren und sind. 

 

Von Leidenschaft ist da nicht mehr viel übriggeblieben. Enttäuschung, Verzweiflung der sich schwertuenden Politik. Unsicherheit, Planungslosigkeit und Perspektivlosigkeit sind zu täglichen Begleitern geworden. Kostenexplosionen, die nicht mal eben zu bewältigen sind. Steigende Preise, die bei den Gästen dann auf Unverständnis stoßen, fehlt Ihnen doch ebenso die Perspektive, die Planungssicherheit und, vor allem, das Geld! 

 

Und trotzdem, mir scheint es, als ob die wenigsten verstanden hätten, die Zeitenwende geht nicht in pralle, rosige Zeiten, sondern mit der Wende ist das Gegenteil gemeint. Es folgen nun die lauen, die herausfordernden Zeiten, die Wende ist eben eine Wende! Aber, immer noch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken, sondern ein Grund umzudenken. Das muss auf Dauer nicht immer etwas Negatives bedeuten. Man muss und soll daraus lernen! Es wird eben eine andere, eine neue Zukunft. Wer heute noch daran glaubt, es wird mal wieder so wie es war, der muss einfach schnell in die Realität kommen, denn es ist eine Illusion daran zu glauben! 

 

Ich liebe meinen Job noch immer, und ich werde auch nicht aufhören Menschen zu begeistern. Ich werde auch weiterhin vermitteln, dass diese "Zeitenwende" auch Chancen und Möglichkeiten beinhaltet. Ich will einfach nicht nur zusehen, nichts tun. Und genau das ist vielleicht der Lernprozess der diese "Zeitenwende" mit sich bringt. Es schließt sich eine Tür, das bedeutet aber auch immer, eine neue öffnet sich. Der Raum dahinter ist vielleicht nicht mehr so vertraut, aber, er ist die Realität. 

 

Ich setze auf das was kommt, auf das was möglich ist und bin mir sicher, es geht noch was! 

 

In diesem Sinne, sehen wir nach vorn, nicht zurück!

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