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Wochenkolumne - Was war, was ist, was wird...

06.09.2022

Liebe Frem(un)de da draussen, 

 

es ist schon etwas außergewöhnliches, da gibt es die Firma Uniper, bis vor ein paar Monaten kannte die kaum einer, heute gilt sie als systemrelevant und hat bisher knapp 15 Milliarden Steuergelder vom Bund kassiert. 

 

Warum? Nun, aus Angst davor, wenn Uniper pleite geht, folgen so einige Stadtwerke in Deutschland und gehen mit pleite. So schön, so gut! Ich persönlich habe viel zu wenig Ahnung um das genau beurteilen zu können, auch wenn in der Vergangenheit die Beteiligung des Bundes an Wirtschaftsunternehmen eigentlich immer in die Hose ging. Egal, lassen wir das mal beiseite.

 

Was allerdings wirklich spannend ist, ist die Art und Weise wie Uniper nun mit "unseren" Steuergeldern umgeht! Da gibt es den Herrn Maubach, das ist der Chef des Ladens! Der Chef ist ja immer etwas besonderes, er sowieso, denn er ist Chef des Unternehmens, welches gerade 100 Millionen EUR Verlust pro Tag macht. Für uns "kleine" Leute kaum vorstellbar, bei Uniper aber gar kein Grund zur Sorge oder gar ein Grund jetzt mal die Kröten zusammenzuhalten. 

 

Denn, jetzt kommt´s, da war der Konzern doch jetzt glatt mal in der Lage ein Messesponsoring über locker 350.000 zu realisieren, genau, schlappe 350.000 EUR! Das ganze dann im Rahmen der Messe "Gastech", die in Mailand stattfindet. Für dieses ganz besondere Event, wurde mal eben die Villa Necchi Campiglio angemietet, zum Grundstück der Villa gehört ein Tennisplatz, ein beheizter Pool und jede Menge Luxus. Na, da hat Uniper doch mal so richtig die Sau rausgelassen, leider war ich, und ich fürchte Sie auch, gar nicht eingeladen. Hätte ich doch mal erwartet bei den Summen an Steuergeldern, die die kassiert haben. 

 

Aber, es wird noch wilder, der besagte Herr Maubach hat auch noch eine tolle Rede gehalten, ich zitiere: "Churchil hat einmal gesagt, man sollte nie eine gute Krise verpassen! Wir haben gerade definitiv eine gute Krise, also lasst Sie uns nicht verpassen!" Ob der Herr Maubach zu diesem Zeitpunkt schon sternhagelvoll war oder nicht, entbehrt meiner Kenntnis, ich war ja nicht eingeladen! Aber, mit einem Halbjahresverlust von satten 12 Milliarden und insgesamt knapp 49 Milliarden an Steuergeldern (direkte Summe des Bundes plus geplante Gasumlage) kann man mal eben sowas vom Stapel lassen. 

 

Man könnte glatt den Eindruck gewinnen, der Herr Maubach macht sich über uns lustig, ganz getreu dem Motto: "Wir nehmen die Kohle und lassen uns mal so richtig feiern!" Übrigens kassiert der gute Mann so irgendwas zwischen 3,5 und 6 Millionen EUR pro Jahr an Gehalt, nicht schlecht, oder?

 

Ganz ehrlich, egal wieviele Stadtwerke da nun am Tropf hängen, wer so mit Steurgeldern umgeht, der sollte in meinen Augen besser auch nach den normalen wirtschaftlichen Grundregeln behandelt werden, also, wer nicht haushalten kann, der sollte auch nicht mit Steuergeldern vollgepumpt werden, denn lohnen tut sich das ganz sicher nicht. 

 

In diesem Sinne, lieber Herr Lindner, wir bräuchten auch gerade mal bescheidene 2 Milliarden, denn wir wollen mit den Hoteliers in Deutschland mal eine richtige Sause feiern. Und, die Hotels haben echt gelitten unter der Krise! Was meinen Sie? Wann können Sie überweisen?

 

Besten Gruß

Michael Maus

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