Inflation Oktober

Gefühlte Inflation auf Allzeithoch

06.10.2022

Die gefühlte Inflation steigt auf dramatische 34%, eine gefährliche Situation.

Das bedeutet, dass Verbraucher die aktuelle Inflation dreimal so stark wahrnehmen, wie sie tatsächlich ist. 

 

Denn, die gefühlte Infaltion hat eine gewaltige Auswirkung auf Preise. Bei einer derart hohen, gefühlten Inflation werden Unternehmen die Preise weiter erhöhen, das führt dann zu höheren Löhnen, denn die Gewerkschaften können nur so höheren Preisen entgegentreten. Dieses führt dann wiederum zu höheren Preisen. Eine fatale Lohn-Preis-Spirale. 

 

Das dieses Szenario Realität werden könnte, hat vor 2 Monaten kaum ein Ökonom für möglich gehalten, heute ist es bereits Realität. Was bedeutet das für den Verbraucher, für die Hotellerie und Gastronomie? Bei einer so hohen, gefühlten Inflation, wird der Mensch nervös und wird keine Investitionen in Freizeit und Urlaub mehr tätigen. Die Hotels und Restaurants bleiben leer. Auch hier entsteht ein fataler Domino Effekt. Gibt der Verbraucher in den besagten Branchen kein Geld mehr aus, werden diese Branchen wirtschaftlich nur kurz überleben können. Ganze Wirtschaftszweige drohen wegzubrechen. 

 

Wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario. Ökonomen Gabriel Felbermayr hat in einer neuen Studie davor gewarnt, dass der Wohlstandsverlust in Deutschland viel höher ausfalle, als aktuell noch prognostiziert. Grund ist, dass die hohen Importpreise für Öl und Gas im Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht berücksichtigt werden. Somit wird das Einkommen nicht wie prognostiziert um 1,4% steigen, sondern vielmehr um 1,3% sinken!  2023 könnte dieser Wert sogar bei über 4% liegen. Düstere Aussichten. 

 

Zurückzukommen auf die Frage wie realistisch ist dieses Szenario, haben wir diese quasi gerade oben beantwortet. „Das BIP-Wachstum, wie es für gewöhnlich ausgewiesen wird, unterschätzt in Zeiten hoher Importpreise den Kaufkraftverlust, der der Bevölkerung entsteht“, sagt der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung! „Die Politik sieht also das ganze Ausmaß der Verarmung der Bevölkerung nicht, weil es aus den offiziellen Zahlen nicht hervorgeht. Damit besteht die Gefahr, dass sozialpolitisch nicht die richtigen Schlüsse gezogen werden, die offiziellen BIP-Zahlen sehen einen Lohnerhöhungsspielraum vor, den es in Wahrheit gar nicht gibt“ so der Ökonom weiter. 

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