Hotellerie

Hotellerie erholt sich langsam aber stetig

08.12.2022

Gegenüber 2021 konnte die Hotellerie kräftig an Fahrt gewinnen. Im Juni erreichte man erstmals wieder nahezu Vorkrisenniveau. Auf das komplette Jahr gesehen, lag der Verlust aber immer noch bei knapp 10 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau. Bei der Gastronomie sogar bei 12 Prozent darunter. 

 

Insgesamt beliefen sich die Verluste der Branche in den letzten 3 Jahren auf knapp 74 Milliarden EUR! Darüber hinaus hat die Branche knapp 120.000 Mitarbeiter verloren. Resultat dieser Zahlen ist eine schwierige Situation und eine vor allem durch die Inflation und Energiekrise auch weiterhin herausfordernde Zeit in 2023. 

 

Experten gehen davon aus, dass sich im Jahr 2023 gegenüber 2022 wieder ein Verlust ergibt. Dieses ist dem Umstand geschuldet, dass immer weniger Menschen sich den Urlaub leisten können. Sicherlich wird in den Sommerferien der Umsatz an das Vorkrisenniveau herangehen. Ob allerdings Gewinne erzielt werden können, hängt vor allem davon ab, inwiefern die Hotels und Gaststätten die enormen Mehrkosten in Preiserhöhungen packen können. 

 

Auch ist nicht, wie erwartet das Thema Digitalisierung vorangeschritten, gerade einmal 12 Prozent der Deutschen Hotellerie hat sich hier gut bis sehr gut aufgestellt. Was zählt hier zu Digitalisierung? Vor allem die kontaktlose, digitale Gästemappe, die digitale Speisekarte, technisch aktuelle Webseiten und auch die Automatisierungsprozesse im digitalen, direkten Vertrieb. Ebenso die Digitalisierung im Bereich Planung und Management, als auch im Heizbereich. 

 

"Schaut man sich die Deutschen Hotelbetriebe einmal genauer an, so stellt man leider fest, nur ein Bruchteil hat sich, trotz enormer Förderungen diesbezüglich, nicht richtig mit dem Thema beschäftigt. Unsere europäischen Nachbarn sind da leider teilweise wesentlich weiter fortgeschritten. Man darf schon zurecht fragen, kann Deutschland überhaupt digital?" so Michael Maus, Gründer der gutINSIDE GmbH, die sich auf die Bereiche Digitalisierung in der Hotellerie spezialisiert hat. 

 

Des weiteren wurden die Bereiche Personal und Marketing teilweise nicht mehr richtig abgedeckt. Zum einen im Bereich Personal auf Grund der Personalnot in der Hotellerie, auch dadurch ist das Thema Marketing nach hinten gerutscht. Verfügten knapp 35 Prozent der Hotels vor der Krise noch über einen eigenen Mitarbeiter, der sich darum kümmerte, sind es aktuell gerade einmal noch 12 Prozent. Sieht man jetzt in das Jahr 2023, wird sich dieses Fehlen an Mitarbeitern rächen, denn gerade im kommenden Jahr wird effektives Marketing einen enormen Einfluss auf Buchungen haben. Die Zielgruppe schmilzt durch Inflation und Energiekosten, je weniger Zielgruppe, desto wichtiger wird der Faktor Marketing. 

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