Hotelkrise

Hotellerie und Gastronomie müssen sich auf schweres Jahr 2023 einstellen

22.11.2022

Die Hotellerie und Gastronomie muss gleich mit mehreren Faktoren 2023 planen und umgehen. 

 

Die Stimmung ist nicht die allerbeste und die Aussichten alles andere als rosig. Doch was passiert 2023 und wie sollte man mit den neuen Herausforderungen umgehen? 

 

Vorsicht ist geboten. Gleich mehrere Punkte werden im nächsten Jahr eine tragende, wenn nicht existenzielle Rolle einnehmen. 

Beginnen wir mit dem beherrschenden Thema Energie. 

 

Hier plant die Bundesregierung zwar eine Gaspreisbremse und eine Strompreisbremse, doch wie genau und in welchem Umfang, steht bei weitem noch nicht fest. Interessant wird vor allem wie die Hotellerie eingestuft wird. Diese Einstufung kann bereits knapp 5 Cent pro Kilowattstunde ausmachen. Energieintensive Unternehmen sollen auf einen Preis von 7 Cent maximal kommen, hier ist aber nicht detailliert ausgeführt, wer eigentlich dazu gehört. Aktuell rätstelt man darüber. Sollte die Hotellerie im Bereich der Privathaushalte, kleinen und mittleren Unternehmen geführt werden, so sind es 5 Cent pro Kilowattstunde mehr, also die Deckelung soll auf 12 Cent berechnet werden. 

 

Zweitens, nicht unwichtiger, wird dann die Höhe der Subventionierung sein, 70% oder 80%! Hier muss die Hotellerie vor allem den Vergleichzeitraum im Auge behalten, denn, wer hier nicht genau rechnet und vergleicht, kann ein böses Erwachen erwarten. In der Hotellerie rechnen wir hier nicht mit ein paar Tausend EUR Differenz, es geht dann schon um ein paar Zehntausend EUR Differenz! Ähnlich sieht die Situation in der Gastronomie aus. 

 

Die einzig sinnvolle und perspektivische Lösung ist hier: "Energie sapren"! (Lösungen sind z.B. die Digitalisierung der Heizungen, hier kann schnell eine Ersparnis von 30% und mehr zusammenkommen!)

 

Das zweite, nicht weniger spannende Thema ist die Inflation. 

 

Wer hier auf ein schnelles Ende hofft, wird sicherlich enttäuscht. Schon jetzt beträgt die Teuerungsrate mehr als 10%, mit der Tendenz vorerst noch einmal höher zu werden! Ins Gewicht fällt hier neben der Energie vor allem der Bereich Lebensmittel! Mehr als 20% stehen schon zu Buche, 2023 können es schnell auch 30% werden. Das bedeutet in Kombi mit Energie eine Preiserhöhung in der Gastronomie von knapp 25 - 30 Prozent. Ein Rechenbeispiel: Ein Schnitzel mit Pommes koststet heute schon kanpp 17,-- EUR, bei der zu erwartenden Teuerungsrate wird hier 2023 wohl mehr als 21,-- EUR auf der Speisekarte stehen. 

 

Steigende Preise in direkter Verbindung zu weniger verfügbarem Einkommen, ist der wohl ungünstigste Verlauf. Weniger verfügbares Einkommen bedeutet dringend notwendige Einsparungen, hier zeigt sich in verschiedenen Statistiken, der Restaurantbesuch steht ganz oben auf der Liste. Schon jetzt müssen Restaurants sich damit auseinandersetzen und Alternativen suchen. Ein möglicher Ansatz könnte ein Kundenbindungs Tool sein. Bei einer schrumpfenden Zielgruppe ist es umso wichtiger die noch verfügbaren Kunden direkt zu erreichen und somit einen Teil der Verluste aufzufangen. 

 

Ein weiteres Thema ist der Verlust eines großen Teils der Zielgruppe.

 

War es bisher so, dass sich die Deutschen den Urlaub nicht nehmen ließen, so wird 2023 das Problem der Nichtfinanzierung hinzukommen. Inflation, Energie treiben die Haushalte in ein großes finanzielles Defizit. Laut verschiedenen Umfragen planen mehr als 60% der Deutschen die Bereiche Restaurant und Urlaub in die Sparpotenziale einzuplanen. Das hat gleich mehrere schlechte Eigenschaften. Zum einen muss ein Hotel und Restaurant ein vielfaches an Marketing einplanen um die noch verfügbare Zielgruppe zu erreichen, gleichzeitig muss sich ein Hotel und Restaurant vom Wettberber absetzen. Der Markt wird größer sein als die Nachfrage! 

Auch gelangt wieder das Ziel der Billigreisen in den Fokus. Länder wie die Trükei, Griechenland, Ägypten, Rumänien und Bulgarien werden Nutznießer sein, der Deutsche Tourismmarkt wird der Leidtragende sein! 

 

Ziel muss es hier sein, sich professioneller im Bereich Marketing und Angebotsentwicklung aufzustellen. Gleichzeitig muss man Gästekontakte der Vergangenheit intensiver berücksichtigen. Die Kombi aus allem wird hier entscheidender Faktor sein! 

 

Das Thema Preiserhöhung!

 

Es wird kein Weg daran vorbeiführen. Hotels und Restaurants werden Ihre Preise im kommenden Jahr erhöhen müssen um den Kostenexplosionen zu begegnen. Doch wie weit kann ein Hotel und Restaurant die Preise anheben, ohne potenzielle Kunden zu verprellen. Eine der wichtigsten Kennzahlen wird hier der Deckungsbeitrag sein. An Hand dieser Zahl wird sich eine Preisentwicklung ableiten lassen. Der Hotelier, Gastronom ist gezwungen das Thema Betriebswirtschaft weit in den Vordergrund zu stellen. Pi mal Daumen wird nicht reichen! 

 

Auch hier gilt, nur wer hier neu denkt und viel mehr Faktoren als in der Vergangenheit berücksichtigt, wird eine reelle Chance haben. 

 

Das Klima!

 

Bei vielen ist das Thema sicherlich noch nicht auf dem Tisch, es wird aber eine tragende Rolle in Zukunft spielen. Das Jahr 2022 hat uns gezeigt wie wichtig es bereits schon ist. Die lang anhaltende Hitzeperiode hat vielen Hotels den Mangel an perspektivischen Investitionen wie z.B. in eine Klimaanlage aufgezeigt. Dazu kommen Punkte wie Wassermangel und wetterbedingte Anpassungen. Das Thema Wintersport wird zu einer großen Herausforderung, Schnee wird immer mehr zu einem Relikt aus der Vergangenheit. Wer hier auf Skiurlaub und Wintersport setzt, wird auf Dauer kaum eine Möglichkeit haben. Hinzu kommt eine Veränderung im Urlaubsverhalten. Der Sommer wird teilweise in den Hintergrund treten, weil hohe Temperaturen eher das Frühjahr und den Herbst in den Vordergrund rücken lassen. 

 

Personal.

 

Nicht erst seit gestern ist die Personalnot ein wichtiges Thema, die gleichzeitige Anpassung der Mindestlöhne tut sein übriges hinzu. Mehr Arbeit mit weniger Mitarbeitern führt für den Hotelier zu einer enormen Mehrbelastung, die auf Dauer nicht zu bewältigen ist. Neues Personal zu finden gestaltet sich seit langem als sehr schwierig und aufwendig. Die Lösung kann nur im Bereich Automatisierung zu suchens ein. Umfangreiche Automatisierungsprozesse führen zu weniger Personalbelastung und dadurch auch zu einer Verringerung der Kosten. Gerade im Bereich "in House Umsatz" kann hier einiges getan werden! 

 

In der Summe sind die Herausforderungen gigantisch! Ein Hotel bzw. Restaurant muss sich gleich mit einer Vielzahl an Veränderungen neu positionieren. 

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