Hotelöffnungen

Hotels öffnen wieder - geht das?

16.04.2021

Modellprojekte, Proteste, Verzweiflung.

Hotels öffnen gerade wieder aus den verschiedensten Gründen. Ein Beispiel ist das Familotel Ebbinghof im Sauerland. Unternehmerin Daniela Tigges öffnet heute, am 16.04.2021, ihr Hotel wieder für Gäste. Sie sagt, es wäre anders nicht mehr verantwortbar und wirtschaftlich nicht mehr realisierbar. Die Maßnahmen seien unverhältnismäßig. So hat sich Frau Tigges entschieden, ihr Hotel wieder zu öffnen, entgegen der gesetzlichen Vorgaben und Maßnahmen. Sie sei definitiv keine Corona Leugnerin, aber sie müsse dieses auch im Sinne ihrer Mitarbeiter, ihrer Eltern und Kinder tun, immer nur zuzusehen sei keine Lösung.

 

Zwei Hotels im Landkreis Mansfeld-Südharz öffnen als Modellprojekt.

Ebenso öffnen zwei Hotels im Harz, in Sachsen-Anhalt, trotz einer Inzidenz von: 208!

"Modellprojekte sind zwingend notwendig für eine Langzeit-Strategie in der Covid-19-Pandemie", sagte Hoteleigentümer Clemens Ritter am Donnerstag. Die Genehmigung des Modellversuches liegt jetzt bereits einige Wochen zurück. Reiner Haseloff betonte, auf Grund der stark steigenden Zahlen werde es keine "neuen" Modellprojekte mehr geben. Die bisherigen Projekte sollten aber im Rahmen des Vertrauensschutzes bleiben.

 

Auch die Modellprojekte in Tübingen und Augustusburg sollen trotz stark steigender Zahlen und einer drohenden Überlastung des Gesundheitssystems fortgesetzt werden.

Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte und Virologe, hält gar nichts von solchen Modellprojekten während einer stark ansteigenden Inzidenz, die bundesweit schon weit über 160 liegt. Solche Modelle sind gut und sicher auch notwendig, aber nicht jetzt. Nicht jetzt, wo täglich Menschen in Krankenhäusern sterben, wo Krankenhäuser überlastet sind, wo teilweise eine weiche Triage schon an der Tagesordnung ist. Die dritte Welle muss erst gebrochen werden, die Zahlen müssen runter, erst dann sind solche Modellprojekte sinnvoll und verantwortbar.

 

Es ist schwer die richtige Lösung zu finden. Verständnis kann man für alle Seiten haben. Wo am Ende der Zug hinfährt, ob und wie man diese dramatische dritte Welle bricht, steht aktuell in den Sternen. Sinnvoll scheint es auf jeden Fall nicht, mit einem Flickenteppich diese Welle zu brechen.

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