Katja Newman, Leiterin des Parkhotel Adler, reflektiert die Definition von Luxus in der Hotellerie. Als 16. Generation ihrer Familie im Geschäft, hat Newman das ehemalige Grandhotel in ein modernes Boutique-Resort-Hotel verwandelt, das auf individuelle Bedürfnisse der Gäste zugeschnitten ist. Die Klassifizierung als 5-Sterne-Hotel wurde zugunsten eines zeitgemäßen Konzepts aufgegeben, das zuvor nicht erfüllte Mindeststandards ignoriert und sich stattdessen auf die eigenen Werte und Erfahrungen konzentriert.
Newman erläutert die Herausforderungen, die sich durch die Abkehr von traditionellen Bewertungssystemen ergeben. Sie verweist auf Tester, die ihren Betrieb aufgrund der fehlenden 5-Sterne-Klassifizierung kritisieren, ohne die spezifische Strategie und das Angebot des Hotels zu berücksichtigen. Dabei vergleicht sie diese Situation mit einem Mirabellenbaum, der dafür kritisiert wird, keine Kirschen zu tragen.
Die Hoteldirektorin zeigt auch, wie Bewertungen und Tests teilweise oberflächlich oder unausgewogen sein können. Sie berichtet über eine Prüfungsinstanz, die ihr Hotel in eine hohe Kategorie einordnete, bevor sie es tatsächlich testete und kritisierte es daraufhin aus einer konservativen Perspektive, die nicht der Realität des Hotels entsprach.
Newman glaubt, dass Gästeerfahrungen und -bewertungen für sie wesentlich bedeutsamer sind als Sterne an der Tür oder Auszeichnungen an der Wand. Sie spricht von Auszeichnungen, die auf echten Kritiken auf Bewertungsportalen basieren und betont, dass sie kontinuierlich an der Qualität ihres Hotels arbeitet.
Newman erklärt, was ihrer Meinung nach ein Luxushotel ausmacht. Es geht um hochwertige Materialien, aufmerksames Personal, Großzügigkeit und Exklusivität. Aber vor allem geht es um die Seele des Hauses, repräsentiert durch das Team und die Eigentümerfamilie. Sie betont, dass der Begriff Luxus flexibel sein muss und nicht nur auf traditionellen 5-Sterne-Standards beruhen sollte.
Newman endet mit der Betonung von Verbesserungen und Neuerungen, die sie im Hotel eingeführt hat. Darunter die Renovierung von 80% der Gebäude, die Umstellung des Genusskonzepts und das Angebot zusätzlicher inkludierter Mahlzeiten und Extras im Übernachtungspreis. Sie betont auch den „Luxus der Freigiebigkeit“, indem sie sich dafür entschieden hat, große Teile des Grundstücks ungenutzt zu lassen, damit die Gäste die Natur genießen können. Newman sieht in solchen Entscheidungen den wahren Inbegriff von Luxus.
