Schule

Wochenkolummne: Meine Klasse verweigert den Unterricht

18.11.2020

Offener Brief wegen Leistungsverweigerung

Liebe Mama Merkel,

ich bedaure es zutiefst in schwierigen Zeiten wie diesen auch noch zusätzlich diese Worte schreiben zu müssen. Aber es geht um Ihre Kinder:

Anja
Armin
Bodo

Diese drei Mitschüler sind aktuell dabei in meiner homogenen Klasse für Gruppenbildung zu sorgen. Dieses stört den Unterricht und einige wirklich vorbildliche Schüler lassen sich anstecken von Ihren Kindern. Schon im Politikunterricht haben Ihre Kinder eine sonderliche Auffasung und beeinflussen so den Lernstoff im Thema Föderalismus. Um den Kindern dieses bewährte und sehr gute Thema näher zu bringen, ist es von Nöten auch das Thema Anerkennung, Wertschätzung und Diplomatie näher zu bringen.


Gerade Ihr Sohn Bodo macht hier eine unrühmliche Ausnahme. Er ist so ziemlich gegen alles, was in einer Gemeinschaft beschlossen wird, ist stur und dickköpfig und nicht kooperativ.

Dann haben wir gerade auch noch das Thema "Bildungsauftrag" im Unterricht und versuchen zu vermitteln, was damit gemeint ist. Hier ist Anja leider gar nicht bereit, sich am Unterricht zu beteiligen. Man muss sie ständig auffordern auch mal mitzumachen. Meistens sitzt sie teilnahmeslos im Unterricht und beteiligt sich kaum.

 

Dann geht es auch noch um Ihren Sohn Armin, der ständig für Unruhe sorgt und scheinbar keinerlei Fingerspitzengefühl hat, wenn es um Teamarbeit geht. Gerade erst haben wir das Thema "Teamwork" und haben Gruppen gebildet in denen vernünftige Konzepte erarbeitet werden sollten. Leider ist Armin sehr sturköpfig und fügt sich nicht in die Gruppe ein. Er will nur seinen eigenen Kopf durchsetzen, ist wenig diplomatisch und stört so ständig den Unterricht.

 

Liebe Frau Merkel, ich muss Sie bitten Ihre Kinder einmal zur Seite zu nehmen und Ihnen das Thema Schule und Bildung näher zu bringen. Alle drei Kinder sind stark versetzungsgefährdet und haben nur mit erheblicher Mühe die Möglichkeit das Schuljahr noch zu bestehen.

Gerne unterstütze ich Sie dabei so gut es geht. Allen Ihren Kindern muss einmal klar gemacht werden, dass dieses Verhalten Konsequenzen hat. Eine Nichtversetzung würde großen Schaden anrichten.

 

Liebe Frau Merkel, ich hoffe sehr, Sie haben noch ausreichend Einfluss auf Ihre Kinder und können diese zur Vernunft bringen.

Hochachtungsvoll
(imaginärer Schulleiter)

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