4 Tage Woche Hotel

4 Tage Woche im Gastgewerbe

14.01.2022

Fachkräfte und auch Nachwuchskräfte sind in Hotellerie und Gastronomie nur schwer zu finden. Besonders die Arbeitszeit gelten im Gastgewerbe als unattraktiv. Immer mehr Betriebe, darunter selbst große Ketten, setzen daher jetzt auf eine 4-Tage-Woche.

 

Island führte zur 4-Tage-Woche ein Experiment durch, an dem circa 2500 Beschäftigte teilnahmen. Die Arbeitszeit wurde hier von 40 auf 35 bis 36 Stunden verkürzt und Routinen wurden optimiert sowie Meetings verkürzt. Die 4-Tage-Woche wirkte sich positiv auf die Mitarbeitermotivation aus und schadete dem Unternehmen nicht. Laut Auswertung der Studie blieb die Produktivität mehrheitlich gleich oder verbesserte sich sogar. Außerdem habe sich die Gesundheit der Beschäftigten verbessert und sie seien weniger Burn-Out bedroht. Den teilnehmenden Beschäftigten blieb nun mehr Zeit mit der Familie und sie konnten sich besser um Hausarbeiten oder ein Hobby kümmern.

 

Seit November 2021 hat auch die Hotelkette 25 Hours die 4-Tage-Woche eingeführt. Grund hierfür war die steigende Schwierigkeit offene Stellen zu besetzen und Leute für die Arbeit in der Hotellerie zu begeistern und der Wunsch der Mitarbeiter nach einer Veränderung der Arbeitszeit und mehr Freizeit. Dadurch erhofft sich die Hotelkette sowohl ein Alleinstellungsmerkmal auf dem Arbeitsmarkt als auch einen positiven Impuls für die Branche.

 

Auch das Dresdner Restaurant Carolaschlösschen und das Berliner Gourmetrestaurant einsunternull setzen auf eine 4-Tage-Woche, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern und eine Fluktuation zu vermeiden.

 

Das Berggasthaus Niedersachsen praktiziert dies schon seit 2 Jahren und hat mit der 4-Tage-Woche positive Erfahrungen gemacht, so sei die Auslastung an den 4 geöffneten Tagen im Restaurant besonders hoch und es gäbe einen geringeren Krankenstand sowie keine Fluktuation in der Küche.

 

Auch das Viersterne-Superior-Hotel Der Blaue Reiter hat die 4-Tage-Woche nach einer zweimonatigen Testphase eingeführt. Daneben zahlt das Hotel eine Erholungsprämie, bietet die Möglichkeit eines Sabbaticals und eine extra Vergütung für das Einspringen von Diensten.

 

Viele Hotels passen sich also den Anforderungen einer neuen Generation von Arbeitnehmern an, um auch in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig zu sein. Die Praxis zeigt, dass das neue Modell auch für den Betrieb viele Vorteile, wie eine höhere Mitarbeitermotivation und dadurch auch eine höhere Produktivität, bietet. Wahrscheinlich werden in den kommenden Monaten und Jahren noch einige Hotels nachziehen und dieses Modell ebenfalls anbieten. Ob es sich allerdings mehrheitlich in der Branche durchsetzt, bleibt abzuwarten.

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