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Dehoga: Unterschiedliche Personalsituation

08.06.2023

Um der anhaltenden Personalknappheit im Gastgewerbe entgegenzuwirken, ergreift die Branche verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören Unterstützung bei der Wohnungssuche, flexible Arbeitszeiten und der Einsatz von Robotern. Das Gastgewerbe in Schleswig-Holstein sieht trotz des großen Personalbedarfs zuversichtlich der Hochsaison entgegen. Axel Strehl, Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes, betont jedoch, dass er nicht von einer Personalnot sprechen würde, da auch andere Branchen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert seien. Die Personalsituation variiert dabei von Betrieb zu Betrieb. Während einige Betriebe angemessen mit Mitarbeitern ausgestattet sind, berichten andere von einem leichten Mangel an Arbeitskräften.

 

Ein zentrales Thema in der Branche ist derzeit die Suche nach Wohnraum für die Mitarbeiter. Betriebe sind vermehrt damit beschäftigt, Wohnungen für ihre Angestellten zu finden oder anzumieten. In einigen Fällen haben Unternehmen bereits Ferienwohnungen zu Mitarbeiterunterkünften umgewandelt, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Darüber hinaus stellen manche Betriebe ihren Mitarbeitern Fahrzeuge zur Verfügung, insbesondere wenn der öffentliche Nahverkehr zu bestimmten Zeiten nicht ausreichend funktioniert oder die Mitarbeiter weiter entfernt wohnen. Es existieren verschiedene kreative Lösungen, um den Mitarbeitern die Unterbringung zu erleichtern.

 

Die Gastgewerbebranche zeichnet sich durch ihre Flexibilität aus. Um mit dem vorhandenen Personal optimal zu arbeiten, können Speise- und Getränkekarten sowie die Öffnungszeiten angepasst werden. Eine weitere Maßnahme zur Mitarbeiterzufriedenheit sind Ruhetage, selbst während der Hochsaison. In manchen Fällen werden sogar Betriebsferien während der Schulferien eingeplant, um Mitarbeiter mit schulpflichtigen Kindern zu unterstützen. Obwohl es sicherlich den Wunsch nach einem rund um die Uhr geöffneten Betrieb gibt, zeigen sich die Mitarbeiter verständnisvoll und arrangieren sich mit den flexiblen Arbeitszeiten.

 

Axel Strehl weist darauf hin, dass es im Gastgewerbe in Schleswig-Holstein derzeit mehr als 30.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gibt, was sogar eine Steigerung im Vergleich zu 2019 darstellt. Neue Betriebe entstehen und benötigen entsprechendes Personal. Zusammen mit geringfügig Beschäftigten sind insgesamt über 60.000 Menschen in der Branche tätig.

 

In Bezug auf den Einsatz von Robotern im Servicebereich ist Strehl der Ansicht, dass diese nicht als Allheilmittel betrachtet werden sollten. Während einige Betriebe bereits mit Robotern arbeiten oder diese testen, gibt es auch Betriebe, bei denen diese Technologie nicht optimal passt. Roboter können lediglich unterstützend eingesetzt werden und nicht die menschlichen Mitarbeiter vollständig ersetzen. Ähnlich verhält es sich mit Bestellungen per Handy oder Laptop im Restaurant. Einige Betriebe bieten diese Möglichkeit bereits an oder testen sie, und wenn sich diese als erfolgreich erweist und die Gäste daran Interesse zeigen, wird sich dies sicherlich weiter verbreiten. Dennoch betont Strehl, dass der persönliche Kontakt weiterhin eine zentrale Rolle spielt und nicht durch Technologie ersetzt werden kann.

 

Für die bevorstehende Hauptsaison zeichnet sich im Norden Deutschlands wieder eine sehr gute Buchungslage ab. Schleswig-Holstein profitiert von seiner Attraktivität als Reise- und Urlaubsland sowie von der Vielzahl an herausragenden Betrieben. Dennoch gibt es Gäste, die aufgrund gestiegener Kosten vorsichtiger sind und genau überlegen, wofür sie ihr Geld ausgeben möchten.

 

Insgesamt zeigt sich das Gastgewerbe in Schleswig-Holstein optimistisch, trotz der anhaltenden Personalherausforderungen erfolgreich in die Hochsaison zu starten. Die Branche ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Personalknappheit zu bewältigen, darunter Unterstützung bei der Wohnungssuche, flexible Arbeitszeiten und innovative Lösungen wie den Einsatz von Robotern. Mit einer flexiblen und anpassungsfähigen Herangehensweise hofft das Gastgewerbe, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden und den Gästen weiterhin erstklassigen Service zu bieten.

 

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickelt und ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen, um die Personalengpässe zu überwinden. Die Branche ist jedoch entschlossen, ihr Bestes zu geben und weiterhin ein attraktives und gastfreundliches Angebot für ihre Gäste bereitzustellen.

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