Gastropleite

Preisanstieg in der Gastronomie: Speisen und Getränke teurer denn je

14.05.2023

Die Verbraucherpreise in der Gastronomie und im Straßenverkauf sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen, wie Daten des Statistischen Landesamtes in Nordrhein-Westfalen zeigen. Im April 2023 lagen die Preise für Speisen und Getränke in Restaurants, Cafés und ähnlichen Einrichtungen durchschnittlich um 10,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat April 2022. Verglichen mit April 2021, also vor zwei Jahren, stiegen die Preise in diesem Bereich sogar um 19,4 Prozent.

 

Auch in Kantinen und Mensen sind die Preise angestiegen, wenngleich etwas geringer. Hier betrug der Preisanstieg im Durchschnitt 6,7 Prozent im Vergleich zu April 2022 und 10,5 Prozent im Vergleich zu April 2021. Übernachtungen in Nordrhein-Westfalen verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 9 Prozent, während der Preisanstieg gegenüber April 2021 bei 14,9 Prozent liegt.

 

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen verweist auf massive Kostensteigerungen, insbesondere bei Energie, Personal und Nahrungsmitteln. Vor allem der Tarifabschluss vom 1. Mai 2022, der deutliche Lohnzuwächse von teilweise über 20 Prozent vorsieht, belastet die Branche. Seit diesem Monat sind die Löhne um weitere 3,5 Prozent gestiegen. Trotz der gestiegenen Kosten ist die Branche jedoch preissensibel, da auch die Gäste mit den Auswirkungen der Inflation zu kämpfen haben, betont Patrick Rothkopf, der Präsident des Dehoga NRW.

 

Der Dehoga NRW warnt zudem vor einer steigenden Mehrwertsteuer auf Speisen in der Branche. Der reduzierte Satz von sieben Prozent auf Speisen ist für viele gastronomische Betriebe eine wichtige Maßnahme zur Zukunftssicherung. Sollte dieser zum 1. Januar wieder auf 19 Prozent steigen, würde der Preisdruck enorm zunehmen. Auch viele Essen in Kitas und Schulen würden dann wieder dem normalen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent unterliegen.

Während der Corona-Pandemie wurde die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie von 19 auf sieben Prozent reduziert und im Oktober 2022 bis Ende 2023 verlängert, wobei erneut Getränke davon ausgenommen sind.

 

Aufgrund der gestiegenen Kosten haben zahlreiche Brauereien ihre Abgabepreise für Bier erhöht, darunter auch Veltins. Dennoch geht die Privatbrauerei aus dem Hochsauerlandkreis davon aus, dass dies die Verbraucher nicht davon abhalten wird, gastronomische Betriebe zu besuchen. Die Gäste haben eine breite Auswahl an Angeboten, und die Vorfreude auf Feiern und Veranstaltungen nach dem Ende der Pandemie ist groß. Ulrich Biene, Sprecher der Brauerei, betont, dass das Equipment für dieses Jahr bereits komplett ausgebucht ist, da die Nachfrage nach Ausschankwagen, Sonnenschirmen und weiterer Ausstattung für große Veranstaltungen wie Schützenfeste sehr hoch ist.

 

Die Preisanstiege in der Gastronomie sind eine direkte Folge von steigenden Kosten für Energie, Personal und Nahrungsmittel. Die gastronomischen Betriebe sind daher gezwungen, die gestiegenen Ausgaben auf die Verbraucher umzulegen. Dies führt zu höheren Preisen für Speisen und Getränke, sowohl in Restaurants, Cafés und ähnlichen Einrichtungen als auch in Kantinen und Mensen.

Trotz der Preiserhöhungen betont der Dehoga NRW die Preissensibilität der Branche.

 

Die Gäste haben ebenfalls mit den Auswirkungen der Inflation zu kämpfen und sind daher sensibel für Preissteigerungen. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Speisen eine wichtige Maßnahme zur Unterstützung der gastronomischen Betriebe ist. Eine mögliche Erhöhung auf den regulären Satz von 19 Prozent zum 1. Januar würde den Preisdruck weiter erhöhen und die Branche vor zusätzliche Herausforderungen stellen.

 

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Preise in der Gastronomie weiterentwickeln werden. Die gestiegenen Kosten für Betriebe und die finanzielle Belastung der Verbraucher sind Faktoren, die die zukünftige Preisentwicklung beeinflussen werden. Die Branche steht vor der Herausforderung, eine Balance zwischen wirtschaftlicher Rentabilität und Preisakzeptanz der Gäste zu finden.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die gestiegenen Preise in der Gastronomie eine Realität sind, mit der sowohl Betriebe als auch Verbraucher konfrontiert sind.

 

Die Auswirkungen der gestiegenen Kosten und Preise werden in den kommenden Monaten weiter beobachtet werden müssen, um mögliche Entwicklungen und Anpassungen in der Branche besser zu verstehen.

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