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Wochenkolummne - Inzidenz von über 70 und öffnen?

13.03.2021

Ohne Strategie, ohne Perspektive.

Anerkannte Wissenschaftler sind entsetzt über die Beschlüsse und vielmehr über die Aufweichung dieser. Melanie Brinkmann beispielsweise ist entsetzt über die Schulöffnungen ohne eine vernünftige Teststrategie. Karl Lauterbach verspricht die dritte Welle und selbst Hendrik Streeck ist nicht begeistert. Das alles spricht nicht gerade für eine wirklich sinnvolle Strategie.

Dabei hätten wir alle Voraussetzungen eine solche jetzt einzusetzen.

 

Vergleichen wir einmal die Situation unserer Nachbarn, bekanntlich ja Vorboten dessen was auf uns zukommt. Österreich kämpft mit steigenden Inzidenzen, Tschechien befindet sich bereits in einem Notzustand, Italien, Frankreich und Spanien steuern auf diesen erneut zu. Was lernen wir daraus? Nichts!

 

Dabei hätten wir mit einem weiteren Zeitpuffer und einer entwickelten Teststrategie nachhaltig dieses Thema in den Griff bekommen. Und ziemlich wahrscheinlich hätten Hotels und Restaurants über Ostern öffnen können. So mag es vielleicht sein, dass die Politik dem Druck nicht mehr standhält und dennoch keinerlei nachhaltige Beschlüsse fassen wird. Die Vermutung liegt nahe, geht es so weiter, werden wir bereits im April wieder alles schließen müssen.

 

Bereits im September letzten Jahres haben wir darauf hingewiesen, mit einer nachhaltigen Teststrategie Hotels öffnen zu können und ohne ein Infektionsrisiko auch offen halten zu können. Der DFB hat es uns vorgemacht. Der Spielbetrieb wurde seitdem nicht mehr unterbrochen. Die Australian Open haben ohne Komplikationen stattgefunden, teilweise mit mehr als 20.000 Zuschauern.

 

Testen vor Besuchen!

Würde man Blasen errichten und diese nur mit einem negativen Test betreten können, würde sich ein völlig neues Bild ergeben! Als Beispiel dienen die Schulen, es gibt aktuell vielerorts Wechselunterricht an zwei Schultagen pro Woche. Diese werden aber ohne jeglichen Unterschied zu früheren Öffnungen realisiert. Hätte man hier einen Zutritt nur mit Negativtest sichergestellt, würde sich dieses nachhaltig auswirken. Schulen würden infektionsfrei unterrichten können. Nachhaltig wäre eine Öffnung sichergestellt.

 

Des Weiteren nehmen wir einmal Shopping Malls, auch hier wäre ein ähnliches Szenario an zwei Tagen pro Woche denkbar. Auch hier würde sich eine nachhaltige Öffnungsstrategie ergeben.

 

Nimmt man Hotels und Restaurants, würde sich hier genau das gleiche Bild realisieren können.

 

Mein Fazit: "Es wäre durchaus möglich, trotz steigender Infektionszahlen Öffnungen zu realisieren, Infektionsherde würden ausgeschlossen, mit Hilfe einer digitalen Nachverfolgung wären Gesundheitsämter in der Lage auch höhere Inzidenzen zu bewältigen. Nachhaltig würde sich eine Öffnung ergeben"

 

Stellt sich nur die Frage warum hier nicht gehandelt wird und vor allem noch nicht gehandelt worden ist. Zeit genug hatten wir ja schließlich. Warum ist unsere Politik nicht in der Lage diese Dinge umzusetzen? Entgegen aller Vernunft wird perspektivlos geöffnet, die Vermutung warum liegt Nahe. Wir haben Wahljahr und Wahlkampf geht ja überlichweise entgegen vernünftiger Schritte. Hier zählt nur, wer am meisten verspricht, am meisten "nettes" verbreitet gewinnt!

 

Sollten wir wieder in einen Lockdown fahren, wäre es eine Katastrophe, nicht nur wirtschaftlich, auch gesellschaftlich, denn die Politik hätte dann vollends das Vertrauen der Bürger verloren. Wahlkampf gehört nicht in eine Pandemie. Man hätte die Bundestagswahl verschieben müssen, im Sinne der Menschen, im Sinne unserer Kinder! So droht ein Öffnungswettlauf, nicht der Vernunft wegen, sondern des Wahlkampfes wegen.

Erschreckend und besorgnsierregend gleichzeitig.

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