Erdbeben

Wochenkolumne - Gewaltiges Erdbeben erschüttert Deutschland

22.04.2021

Was ist bloß los in Deutschland?

Nicht nur der Pandemie wegen muss einem Angst und Bange sein. Deutschland macht sich auf den Weg ganz weit zurück. Schlechtes Corona Management, bescheidener Erfolg bei den Impfstrategien, Chaos bei den Schnelltests, ein schweres Erdbeben an der Regierungsspitze und ein, besser, eine lachende Dritte, die sich aufmacht die zukünftige Kanzlerin zu werden. Die neusten Hochrechnungen was wäre, wenn heute Bundestagswahl wäre, müssten den Mitgliedern der CDU/CSU das Blut in den Adern gefrieren lassen.

 

Gerade einmal auf 21% kommt die CDU/CSU, die Grünen hingegen schnellen auf sagenhafte 28%. Alle anderen Parteien spielen nur eine untergeordnete Rolle, so kommt die SPD auf knapp 13%, die FDP auf knapp 12 und die Linke 7%. Die AFD möchten wir an dieser Stelle mal außen vor lassen.

 

Laschet und das Wunderland.

Der neue Kanzlerkandidat der CDU/CSU, Armin Laschet verliert weiter an Boden und gerade einmal knapp 30% trauen ihm den Kanzlerjob überhaupt zu. Das dramatischste daran, selbst innerhalb der CDU-Wähler sind es nur 38%, die ihm das zutrauen. Das spricht nicht gerade für ein spannendes Rennen um den neuen Kanzler im September. Das leierhafte Gedudel bzgl. Umfragewerte kann eigentlich keiner mehr hören, geschweige denn glauben. Da hört man Sätze wie:"Umfragewerte sind nicht so wichtig, nur Momentaufnahmen!"

 

Auf den Moment nach der Bundestagswahl darf man gespannt sein. Ob dann immer noch etwas davon gesagt wird? Es ist eine Selbstzerstörung der größten deutschen Volkspartei. Es ist ein völliges Ignorieren der Basis der Parteien und vor allem auch der Bevölkerung.

 

Machtbesessenheit und Gier.

Beides sind keine guten Wegbegleiter. Was sich Herr Laschet dabei denkt, wird für immer sein Geheimnis bleiben. Ist er ein völlig durch Egoismus und Narzissmus geprägter Machtmensch oder glaubt er irgendwie an kleine bis große Wunder? Wer nach dem Führungsstreit, der "Tribute von LaschSö" (lesen Sie die Wochenkolumne der letzten Woche), damit gerechnet hat, Armin Laschet würde da als Sieger rausgehen, gehörte zu der Minderheit.

 

Man hat nicht für den besten Kandidaten entschieden, sondern einzig und alleine versucht an alten, überholten Werten und Regeln festzuhalten, besser noch, diese entgegen aller Vernunft einfach durchgesetzt. Man hat nicht auf die Stimme des Volkes gehört, welche klar zu Markus Söder tendiert, sondern die Entscheider, also die Wähler, einfach überhört. Dieses hat sich bereits jetzt gerächt, betrachtet man die oben erwähnten Umfragewerte (Umfragen sind ja nicht so wichtig).

 

Die CDU als Juniorpartner der Grünen.

Wenn jetzt manche denken, sowas gibt es nicht, dann Vorsicht. So unwahrscheinlich ist das gar nicht. Die Grünen haben ein Programm, ein Ziel, egal ob man das nun für gut oder nicht gut empfindet, es ist da. Ganz zu schweigen bei der CDU, denn da gibt es weder einen Plan noch ein Ziel. Die Ära Merkel geht nicht nur zu Ende, sie wird einem Erdbeben gleich kommen. Was verkörpert der neue / alte Kanzlerkandidat der CDU/CSU? Blicken wir einmal zurück, eines muss man Armin Laschet lassen, er ist ein Stehaufmännchen, ganz ohne Frage.

 

Egal ob in NRW oder jetzt auch auf Bundesebene, er ist einfach nicht umzukippen. Viele große Erfolge hat er bis dato dabei nicht erzielen können. Während der Pandemie war er genauso wie die Bundesregierung das große "Fähnlein im Winde". Mal war er auf Söders Spuren unterwegs, mal suchte er sein Glück beim "Hans" aus dem Saarland und lockerte wild los. Seine Talkshow Auftritte waren teils legendär und seine Unsicherheit spürte man fast in jedem Satz. Sein Erfinderreichtum war beachtlich, hatte er doch den sagenumwobenen "Brückenlockdown" erfunden.

 

Das soll jetzt nicht heißen, Markus Söder sei ein Engel, auch er war bei weitem durch die "Tribute von LaschSö" nicht mit Vernunft gesegnet. Das zerstörerische Machtgehabe hat der Partei ganz sicher nicht geholfen. Ich persönlich habe ja eine Theorie, interessiert? Dann verrate ich sie mal.

 

"Die nächsten Jahre, quasi das Aufräumen nach der Pandemie, wir hoffen ja mal, dieses Jahr kriegen wir sie irgendwann in den Griff, werden ungemütlich und extrem herausfordernd. Das ganze Ausmaß dessen, was CORONA angerichtet hat, wird erst richtig im nächsten Jahr zu Tage kommen. Regieren in den nächsten Jahren wird zu einem Spießrutenlauf zwischen Wut und Unverständnis der Bevölkerung. Vielleicht hat sich ja die CDU/CSU gedacht, das wollen wir eigentlich gar nicht. Lassen wir doch mal die anderen machen. Und dann, 4 Jahre später, wenn man das Land in Schutt und Asche regiert wurde, dann kommen wir wie Phönix aus der Asche zurück."

 

Na ja, vielleicht eine etwas steile Theorie, aber auch jetzt nicht zu steil. Arbeitslosenzahlen jenseits derer die dieses Land gesehen hat, Steuererhöhungen, die die Milliarden Löcher der Kassen stopfen müssen, Insolvenzen wie nie zuvor gesehen, alles Szenarien, die nicht so unrealistisch sind. Macht denn da das "Regieren" Spaß? Es ist immer immens anstrengend etwas wieder gerade zu biegen, was in den Brunnen gefallen ist. Da den Gedanken zu hegen, "lassen wir´s mal lieber und lassen da andere dran scheitern" ist nicht der abwegigste.

 

Nun, wir werden sehen, es wird noch jede Menge Momentaufnahmen geben, jede Menge Laschet Talks, und wir sind sicher, Annalena und die Grünen wird es nicht stören.

Eine schöne Woche und weiter geht´s.

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