Zukunft Illusion

Die Hotellerie in der Zukunft - was geht noch

15.02.2023

2 x 3 macht 4, Widdewiddewitt und Drei macht Neune!!! Ich mach' mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt ... So oder ähnlich kann man damit umgehen, muss man aber nicht. 

 

Bitte, es ist doch alles nicht so schlimm. Führen wir uns doch einmal vor Augen, in der Ukraine haben die Menschen teils 14 Tage keinen Strom, kein Wasser, keine Heizung. Natürlich ist die Zeit schwer, und ja, wir alle müssen Entbehrungen hinnehmen, aber unsere (kleine) Welt ist doch im Vergleich noch immer absolut lebenswert. Im Moment muss ich mich immer wieder mit diesem "Jammern" auf, in meinen Augen, viel zu hohem Niveau beschäftigen.

 

Klar, auch ich bin nicht immer oben auf, man ärgert sich über Butter die zu einem Luxusgut geworden ist und dem belegten Brötchen vom Bäcker, dass heute natürlich schon etwas Besonderes ist. Und, einem bleibt schon mal die Spucke weg, wenn man im Restaurant die Rechnung bekommt. Aber, was ist das im Vergleich zu den Nöten der Menschen in anderen Teilen der Welt, nicht nur explizit derer in der Ukraine. 30.000 Todesopfer in der Türkei und Syrien, die schwerste Naturkatastrophe seit über 100 Jahren, oder die dadurch hunderttausende, die aktuell dort ohne Wohnung, ohne irgendetwas dastehen. 

 

Wir müssen lernen aus einer anderen Perspektive daran zu gehen. Doch eins dürfen wir nicht tun, den Kopf in den Sand stecken. Das Geld sitzt nicht mehr so locker, umso wichtiger ist es, dieses noch verbliebene so sinnvoll wie möglich einzusetzen. Egal ob geschäftlich oder privat. Der Unterschied ist allerdings gewaltig. Und, wir müssen vielleicht auch einfach mal offen und ehrlich diese Dinge kommunizieren. Wenn ich lese, die Inflation ist auf 8,7% zurückgegangen (im Übrigen, liegt die gefühlte Inflation bei knapp 28%), dann denke, ich, vielleicht sollten wir uns nicht selbst in die Tasche lügen! Im Vergleich zum letzten Jahr im Januar, ist die Inflation von damals schon stolzen 4,7 auf 8,7 Prozent gestiegen! In der Summe sind das mal eben 13,4 %! Wer sich darüber freut, dann bitteschön. 

 

Wir sollten auch mal ehrlich kommunizieren, es bleibt auch erstmal so! Nichts wird sich großartig entspannen. Auch in Bezug auf Energie, hier spricht alles von Entspannung, wo ist denn bitteschön der Realitätssinn geblieben. Energie kostet trotz Gaspreisbremse immer noch das dreifache wie eben vor der Krise. Das muss einem auch klar sein. Wir werden uns die nächste Zeit nicht mehr in Luxus suhlen, werden mehr mit überleben, als mit Wohlstand zu tun haben. O.K., da gibt es immer noch eine kleine Gruppe, denen ist das Ganze ziemlich wurscht! Aber das ist eben nur eine ganz kleine Gruppe. 

 

Ich war letztes Wochenende mit meinem Lieblingsmensch im Sauerland, eine Nacht, einfach mal entspannen, einfach mal genießen. Ja, sowas darf man noch! Doch, auch ich war etwas geschockt der Rechnung wegen. Eine Nacht, ein wenig essen, ein wenig trinken und dann, 270,-- EUR! Ohne Luxus, ohne 5 Sterne! Natürlich schluckt man dann schon ein oder zweimal. Wenn die Preise dann weiter durch die Decke gehen, O.K., dann bleibt man eben zu Hause, das tut mir leid für alle, die davon leben, aber auch das ist normal. Ich kann nur so viel bezahlen, wie ich habe, danach ist eben Schluss. Gilt für alle!

 

Allerdings frage ich mich dann schon, wie kommt das zu Stande. Preiserhöhungen, keine Frage, die müssen sein, doch wie hoch? Energie hat einen Kostenfaktor am Gesamten von ca. 12%. Sprich, im Vergleich ein doch eher noch geringer Faktor zu vorher, also sind das knapp 6% Erhöhung! Dann Löhne, Lebensmittel, Einkauf, etc.. Sind Zimmerpreise die um 35% steigen gerechtfertigt? Schwierig im Hinblick darauf, dass sich nur noch sehr wenige diesen Luxus erlauben können. Der Deutsche bezahlt diese Dinge wie Urlaub oder Genuss nicht mehr aus seinen laufenden Einnahmen, das ist schlicht nicht mehr möglich. Er geht ans Gesparte. Das ist eine gewaltige Spirale. Wenn man all diese Dinge aus laufenden Einnahmen nicht mehr abgedeckt bekommt. Wann ist das Ersparte aufgebraucht, wann fällt Luxus dabei hinten rüber. 

 

All das sind Herausforderungen, denen man sich stellen muss. Ich denke, man muss diesen ganzen Prozess neu erfinden, eventuell neue Geschäftsmodelle entwickeln. Es wird kein Spaziergang. Und, wer glaubt alles geht weiter wie bisher, der sollte schnell in die Realität zurückkehren. Hotels müssen in Zukunft noch intensiver an Sichtbarkeit, an Impulsen arbeiten. Die Zukunft geht in Richtung spontan, wer da nicht auf dem Teller der Möglichkeiten liegt, wird das Nachsehen haben. 

 

Ein Teller der Möglichkeiten.

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