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Wochenkolumne - Ich darf das

08.06.2022

Nun, jetzt mag man vielleicht denken "muss das sein?", eigensinnig, subjektiv, nicht neutral... Meine Antwort "Ich darf das!"

 

Ich beschäftige mich tagtäglich mit Hoteliers, mal sind es überaus angenehme Gespräche, es haben sich sogar im Laufe der Zeit "kleine" Freundschaften daraus entwickelt, aber es gibt natürlich auch die etwas unangenehmeren. Doch "so what´s"... 

 

Was mich aber beschäftigt, und das beschäftigt mich wirklich, sind die Zukunftsperpektiven und zeitgleich die teils doch antiquierten Ansichten einiger Menschen zum Thema "Hotel".

 

Seit 2,5 Jahren segelt die Branche nun schon fast dauerhaft in stürmischen Gewässern. Was mich dabei wundert, viele flicken Ihre Segel gar nicht mehr, sondern lassen sich treiben vom Wind ohne gegenzusteuern. Vielfach erscheint es mir so, als würde man resignieren, sich den Obrigkeiten dieses Landes, der teils skurrilen  Anwandlungen der Politk, förmlich zu ergeben. Warum eigentlich? Muss ich denn, wenn der Steuermann nicht funktioniert, auch nicht funktionieren? Darf ich nicht selber versuchen das "kleine", mein Steuer, selbst zu übernehmen?

 

Immer öfters höre ich in Gesprächen eine Art von "völliger Hingabe", leider nicht im leidenschaftlichen Sinne, heraus. Viele scheinen sich mit dem Gedanken, "wenn was schief läuft, gibt es ja Förderungen oder Ausgleichszahlungen" zu sehr identifiziert zu haben. Es wird sich nicht gefragt "ist das eventuell notwendig", sondern vielmehr "zahlt das der Staat"! Hier vermisse ich den eigenverantwortlichen Unternehmer, der doch bitte selber und auch perspektivisch handeln soll, nein, sogar muss!

 

Unser lieber Vater Staat wird nicht alles zahlen können, denn auch dort ist mal irgendwann "zappen duster" in der Geldschatulle. Überhaupt hat man lange genug im Gießkannenprinzig Fördergelder verstreut, die man dann heute wieder zurück fordert. Was ist denn mit Kreativität, eigenen Ideen. Ich für mich bin da etwas enttäuscht. Gerade im Hinblick auf die doch eher düsterren Aussichten im Herbst und Winter, wird es doch höchste Zeit sich mal einen Kopf zu machen. Und ehrlich, Chancen und Möglichkeiten gibt es immer, gerade jetzt, denn wer dort anfängt zu denken, wo andere längst aufgehört haben, der kann das nutzen. 

 

Ich weiß, jetzt wird es jede Menge Menschen geben, die mir Arroganz oder Selbstherrlichkeit vorwerfen, damit muss ich wiederum leben. Sicher wird der eine oder andere auch denken, "der hat gut reden!". Doch betroffen sind wir, ich, genauso. Natürlich ist alles nicht mal eben so, oder einfach. Doch ganz ehrlich, wenn alle einmal etwas mehr in Zukunft blicken würden, realistisch, nicht verträumt, dann würde man in all den Problemen, all den Herausforderungen auch die Chancen und Möglichkeiten erkennen. 

 

Vor ein paar Tagen habe ich mich mit einem Hotelier darüber unterhalten, was er im Kostensektor unternehmen kann, speziell, wie er im Heizbereich einiges einsparen kann. Die Antwort "Ich spare demnächst 100% im Heizbereich, wenn es so weiter geht, denn dann mache ich zu! Der Staat unterstützt uns nicht ausreichend.". So geht es auch, einfach mal zu machen, und dann? Der Staat hat nicht die Aufgabe dafür zu sorgen, das Ihr Hotel läuft, das übernehmen bitteschön Sie schon, normalerweise. 

 

Überhaupt hat man sich in den letzten 2,5 Jahren viel zu sehr in so eine Art Überlebenskapsel begeben, man wartet darauf geborgen zu werden. Wenn ich mir aber an diesen "Robinson Crusoe"    

anschaue, dann hatte der weder eine Rettungskapsel, noch einen Staat der ihn da auf der Insel unterstützte. Er war einfach kreativ, ideenreich und hatte einen starken Überlebnswillen. O.K., ohne der Freitag hätte das vielleicht nicht funktioniert, aber jeder hat doch so seinen eigenen Freitag, oder? 

 

Wenn nicht, ich stehe als Freitag zur Verfügung. Aber bitte nur Samstag, oder Sonntag. Den Rest der Woche muss ich mich mit anderen Dingen herumschlagen, denn auch hier wird Kreativität erwartet, nichts tut sich von selbst, und nach meinen dringenenden Apell an Herrn Scholz bzgl. Unterstützung, hat er sich auch noch nicht zurückgemeldet. Der soll sich was schämen. 

 

So, jetzt war´s das aber auch für die Woche. In diesem Sinne, lassen Sie uns mehr Robinson Crusoe sein als Olaf Scholz, mehr Freitag als Christian Lindner und vielleicht auch ein wenig kreativer als der Teppich in Ihrer Empfangshalle. 

 

So what´s, wir lesen uns. 

 

 

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